Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Prada stattet Astronauten aus

In zwei Jahren will die Nasa wieder Menschen zum Mond schicken. Jetzt wurden die Raumanzüge dafür präsentiert. Sie ähneln sehr den Modellen von früher – aber mit italienischem Schick.

Mit den Raumanzügen sollen Astronauten übernächstes Jahr wieder zum Mond fliegen.
Foto: Antonio Calanni/AP

Der Astronaut trägt Prada und die Astronautin auch – zumindest ein wenig. Das US-Unternehmen Axiom Space aus Texas hat in Zusammenarbeit mit der italienischen Luxusmode-Marke im Auftrag der Nasa neue Raumanzüge für den Mond entworfen. Diese Anzüge sind für den nächsten Mondflug der US-Raumfahrtbehörde Nasa vorgesehen, der für Herbst 2026 geplant ist. Mehr als 50 Jahre nach der ersten Mondlandung wird beim Artemis III-Programm erstmals eine Frau teilnehmen.

Die neuen Anzüge ähneln den weißen Ganzkörperanzügen, die die Nasa in den Jahren 1969 bis 1972 im Rahmen des Apollo-Programms zwölf US-Amerikaner auf den Mond brachte. Sie sind dicke und feuerfeste Einteiler mit massivem Helm, einem Rucksack und schweren Stiefeln. Die Modelle, die jetzt in Mailand erstmals präsentiert wurden, haben jedoch einen Hauch mehr modischen Schick. Die schlanken Linien, für die Prada bekannt ist, sind jedoch nicht mehr vorhanden. Auf den Ärmeln sind neben der US-Flagge auch die typischen roten Prada-Streifen zu finden.

Belastbarkeit wichtiger als Mode 

Das Wichtigste ist, dass die Multifunktionskleidung extremen Belastungen standhalten kann – wie dem scharfen Mondstaub oder Temperaturen zwischen etwa minus 200 Grad Celsius und über 150 Grad plus. Der Anzug besteht aus insgesamt 25 Schichten und überwacht kontinuierlich die Körperfunktionen. Künstlicher Sauerstoff kann die Astronauten während eines Außeneinsatzes bis zu 13 Stunden am Leben erhalten. Die Mission am Südpolkrater des Mondes, wo die Landung geplant ist, soll insgesamt etwa eine Woche dauern. Ursprünglich war die Mission für nächstes Jahr geplant, wurde dann jedoch verschoben.

Im Helm des 90 Kilogramm schweren Unisex-Anzugs ist auch eine Kamera integriert. Den Kontakt zu den anderen Astronauten und zur Erde wird über eine 4G-Verbindung gehalten. Die Technik wurde von Axiom Space entwickelt. Prada war vor allem am optischen Erscheinungsbild beteiligt. Axiom-Manager Russell Ralston sprach von einer «perfekten Verbindung zwischen Funktionalität, Komfort und Design». 

Zwei Astronauten auf dem Mond

Bei Artemis III – benannt nach der griechischen Mondgöttin sollen vier Astronauten zum Mond fliegen: Zwei von ihnen verbleiben im Orbit, zwei landen auf dem Erdtrabanten. Beteiligt sind auch die Europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen anderer Länder. Zuletzt waren mit der «Apollo 17»-Mission im Dezember 1972 US-Astronauten auf dem Mond. Unbemannte Mondlandung gelangen zudem der ehemaligen Sowjetunion, China und Indien.

dpa