Befragung und Vorwürfe im Prozess um Entführung der Kinder von Christina Block – Verteidigung weist Anschuldigungen zurück.
Entführungsprozess: Hamburger Unternehmerin erneut vor Gericht,Anwalt wirft Block Vorwürfe vor – Verteidigung wehrt sich

Im Verfahren um die Entführung der Kinder von Christina Block aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark wird die Hamburger Unternehmerin am Dienstag (9.30 Uhr) erneut den Fragen der Nebenklage gegenüberstehen müssen. Am vergangenen Dienstag hatte der Anwalt ihres Ex-Mannes Stephan Hensel im Landgericht Hamburg das Wort erhalten.
Anwalt Philip von der Meden hatte am fünften Verhandlungstag vor einer Woche zunächst den Sorgerechtsstreit zwischen den früheren Eheleuten thematisiert. Er warf Block unter anderem vor, sie habe nicht alle familienrechtlichen Möglichkeiten in Dänemark ausgeschöpft. Die Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette «Block House», Eugen Block, wies das zurück.
Ex-Mann als Nebenkläger
Ingo Bott, der Verteidiger von Block, unterbrach mehrmals die Befragung und kritisierte die Formulierungen von Meden. Die Vorsitzende Richterin erlaubte jedoch alle Fragen des Vertreters der Nebenklage.
Die Anklage wirft Christina Block vor, dass sie die Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder in Auftrag gegeben hat. Mehrere Mitarbeiter eines israelischen Sicherheitsunternehmens sollen den damals zehn Jahre alten Sohn und die 13-jährige Tochter in der Silvesternacht 2023/24 nach Deutschland entführt haben.
Der Ex-Mann von Blocks, Hensel, war damals niedergeschlagen worden. Im Prozess sitzt er nun seiner früheren Frau als Nebenkläger gegenüber. Die Kinder wurden vier Tage nach der Rückholaktion auf Anordnung des Hanseatischen Oberlandesgerichts wieder zu ihrem Vater nach Dänemark gebracht.
Am dritten Verhandlungstag hat Block in einer langen Erklärung die Vorwürfe abgelehnt. Auch die Anwälte der anderen sechs Angeklagten, einschließlich Blocks Lebensgefährte, des ehemaligen Sportmoderators Gerhard Delling (66), hatten zu Beginn des Prozesses der Anklage widersprochen.