Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Entscheidung: Block-Prozess wird nicht ausgesetzt

Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder aus Dänemark hatten mehrere Anwälte die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Nun hat die Strafkammer eine Entscheidung dazu verkündet.

Der Prozess wird fortgesetzt. (Archivbild)
Foto: Marcus Brandt/dpa-POOL/dpa

Der Prozess bezüglich der Entführung der Kinder von Christina Block, einer Hamburger Unternehmerin, wird wie geplant fortgesetzt. Die Strafkammer am Landgericht hat den Antrag mehrerer Verteidiger auf Aussetzung des Verfahrens abgelehnt.

Die Vorsitzende Richterin, Isabel Hildebrandt, erklärte, dass die Nachlieferung von Akten nicht ausreicht, um das Verfahren auszusetzen. Es wird ohnehin eine dreiwöchige Pause im Verfahren geben.

Verweis auf Beschleunigungsgebot

Hildebrandt betonte auch die Notwendigkeit, den Prozess zu beschleunigen, da sich einer der Angeklagten seit Anfang November in Untersuchungshaft befindet.

Die Verteidiger hatten ihre Anfrage mit einer Vielzahl neuer Akten begründet, die sie zuerst lesen müssten. Zusätzlich verlangten sie Zugang zu den Akten eines Ermittlungsverfahrens gegen den Vater der beiden Kinder.

Gemäß der Anklage gegen die Mutter und sechs weitere Beschuldigte wurden die beiden Kinder – damals 10 und 13 Jahre alt – in der Silvesternacht 2023/24 von mehreren Männern gewaltsam ihrem in Dänemark lebenden Vater weggenommen und nach Deutschland gebracht. Der Junge und das Mädchen blieben nur wenige Tage bei der Mutter, da das Hanseatische Oberlandesgericht aufgrund eines Eilantrags des Vaters entschied, dass die Kinder ihm zurückgegeben werden müssen.

Angeklagte weisen Vorwürfe zurück

Christina Block, die Tochter des Gründers der Restaurantkette Block House, wird beschuldigt, nach langem Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann den Auftrag zur Entführung gegeben zu haben. Die 52-Jährige bestreitet die Anschuldigung – ebenso wie ihr Lebensgefährte, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling, der der Beihilfe beschuldigt wird, sowie die anderen fünf Beschuldigten in dem Verfahren.

Christina Block hat seit langem um die beiden Kinder gekämpft. Seit 2021 leben sie bei ihrem Vater in Dänemark. Laut Staatsanwaltschaft hat er sie nach einem Besuch widerrechtlich behalten.

Termine bis Weihnachten angesetzt

Der Prozess begann am 11. Juli. Die Parteien trafen sich am Freitag zum dritten Verhandlungstag. Ursprünglich waren 37 Verhandlungstermine bis kurz vor Weihnachten geplant. Zwei Termine wurden von der Vorsitzenden Richterin am 15. Juli aufgehoben, da es einen Streit um die Zulassung der beiden Kinder als Nebenkläger gab. Nach einer Beschwerde der Verteidigung wurde die Zulassung vorerst zurückgenommen.

dpa