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17-jährige Jugendliche wegen versuchten Totschlags vor Gericht

Nicht öffentlicher Prozess gestartet nach Angriff auf Lehrerin mit Messer in Ludwigshafen, Angeklagte möglicherweise schuldunfähig.

Der nicht öffentliche Prozess hat laut Gerichtssprecher planmäßig begonnen. (Archivbild)
Foto: Andreas Arnold/dpa

Eine Jugendliche muss sich vor dem Landgericht Frankenthal wegen versuchten Totschlags verantworten, weil sie ihre Lehrerin mit einem Messer bedroht haben soll. Laut einem Justizsprecher in der pfälzischen Stadt hat der nicht öffentliche Prozess planmäßig begonnen.

Die 17 Jahre alte Beschuldigte soll Ende Mai im Lehrerzimmer ihrer Realschule in Ludwigshafen eine Lehrerin mit einem Messer angegriffen haben, «um sie zu töten». Die Lehrerin habe die Attacke abwehren und der 17-Jährigen das Messer aus der Hand schlagen können. Mit Unterstützung weiterer Lehrkräfte sei es gelungen, die Jugendliche zu überwältigen und am Boden zu fixieren.

Prozess inmitten einer größeren Debatte

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Beschuldigte bei der Tat in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz aufgrund einer Schizophrenie schuldunfähig war. Sie wird vorläufig in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.

«Heute wurde die Antragsschrift verlesen. Die Beschuldigte hat sich nicht eingelassen», teilte der Sprecher mit. Zudem seien Zeugen vernommen worden. Für künftige Termine sei die Anhörung eines Sachverständigen und weiterer Zeugen geplant. «Unter Umständen kann das Verfahren früher abgeschlossen werden. Mit einem Ende ist aber nicht vor dem 6. Januar zu rechnen.»

Vor der Großen Jugendkammer sind Fortsetzungstermine bis Mitte Januar geplant. Da die Angeklagte zum Zeitpunkt der Tat minderjährig war, wird die Verhandlung hinter verschlossenen Türen geführt. Gleichzeitig wird in Rheinland-Pfalz über mehr Sicherheit an Schulen diskutiert. Das Thema gewinnt auch drei Monate vor der Landtagswahl parteipolitische Bedeutung.

dpa