Vor 60 Jahren wurde Imelda Marcos First Lady der Philippinen. Mit ihrem Mann lebte sie in Saus und Braus – und sammelte Schuhe. Dieser Tick machte sie weltberühmt. Ein Museum zeigt ihre Kollektion.
Pumps und Peeptoes: Museum zeigt Schuhe von Imelda Marcos
Imelda Marcos wird immer mit ihrer großen Leidenschaft für Schuhe in Verbindung gebracht. Ob Pumps, Peeptoes, Stiefel oder Sandaletten – die ehemalige First Lady der Philippinen, die mittlerweile 95 Jahre alt ist, besaß sie alle in hundertfacher Ausführung und in allen Farben des Regenbogens. Das Schuhmuseum von Marikina im Norden der Hauptstadtregion Metro Manila ist ein Zeugnis für ihren Schuhtick.
Der Standort ist bewusst gewählt: Marikina ist bekannt für seine Schuhindustrie im ganzen Land. Imelda Marcos soll einst Tausende Paare – von Gucci über Dior und Ferragamo bis Prada – besessen haben. 381 davon sind in einem Museum zu sehen, das sich in einem Gebäude aus der spanischen Kolonialzeit befindet.
Viele Exemplare wurden zerstört
Vor fast einem Vierteljahrhundert wurden in Anwesenheit von Imelda Marcos rund 800 Paar eröffnet. Der Lauf der Zeit und Überschwemmungen haben viele davon zerstört. Die restlichen sind jetzt in luftdichten Vitrinen ausgestellt.
Ein Rückblick: Über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten knechtete das Marcos-Regime ab 1965 schamlos das Volk und führte ein Jetset-Leben in Saus und Braus. Nachdem die wütende Bevölkerung Ferdinand (1917-1989) und Imelda im Jahr 1986 aus dem Land vertrieben hatte, wurden in den Schränken des Malacañang-Palastes unter anderem mehr als 800 Handtaschen und 500 Abendroben gefunden – zusätzlich zu der riesigen Schuhsammlung.
«Ich hatte nie 3000 Paar», ließ sie damals aus dem Exil verlauten. «Es waren 1060.» Im Museum ist auch eines ihrer früheren Telefone zu sehen – selbstverständlich in Form eines silbernen Stöckelschuhs.
Ex-First-Lady besucht ihre Schuhe
Seit 1991 ist Imelda, deren Sohn Ferdinand Jr. mittlerweile Präsident ist, wieder auf den Philippinen. Meist mit Juwelen behängt, sagt die einstige Schönheitskönigin gern, dass ihr Herz eigentlich für die Armen schlägt. Die meisten Filipinos nennen sie heute noch «Madam».
Zuletzt habe Imelda Marcos im vergangenen Juli das Schuhmuseum besucht, erzählt eine Mitarbeiterin. «Am längsten blieb sie bei ihrem eigenen großen Porträt stehen. Sie hatte Tränen in den Augen – wohl aus Nostalgie nach früheren Zeiten.» Das lebensgroße Bild wird von zwei Vitrinen flankiert, die mit etwa 100 in Marikina hergestellten Sonderanfertigungen gefüllt sind, die teilweise sogar ihren Namen tragen – allesamt Imeldas Lieblingsschuhe.