Russlands Warnung an den Westen, Dmitry Medwedew droht mit dem dritten Weltkrieg. Gleichzeitig sorgt Olaf Scholz’ Haltung zu Waffenlieferungen für Lob aus Moskau.
Putin-Vertrauter Medwedew droht: „Dritter Weltkrieg möglich“
Russland erhöht den Druck auf den Westen: Medwedew warnt vor einem Dritten Weltkrieg, während Außenminister Lawrow den deutschen Kanzler für seine Zurückhaltung bei Waffenlieferungen lobt.
Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen erreichen einen neuen Höhepunkt. Dmitri Medwedew, ehemaliger Präsident und enger Vertrauter Wladimir Putins, hat in einer düsteren Warnung vor einem möglichen Dritten Weltkrieg gesprochen. Die Grundlage für seine Aussagen ist Russlands neue Atomdoktrin, die als Antwort auf westliche Unterstützung der Ukraine formuliert wurde.
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Russia's new nuclear doctrine means NATO missiles fired against our country could be deemed an attack by the bloc on Russia. Russia could retaliate with WMD against Kiev and key NATO facilities, wherever they're located. That means World War III.
— Dmitry Medvedev (@MedvedevRussiaE) November 19, 2024
Scholz’ Nein zu Taurus-Raketen sorgt für Beifall aus Moskau
Während der G-20-Gipfel in Rio de Janeiro den Fokus auf globale Zusammenarbeit legen wollte, nutzte Russlands Außenminister Sergej Lawrow die Bühne für eine überraschende Aussage. Er lobte Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen Entscheidung, keine Taurus-Raketen an die Ukraine zu liefern. Scholz habe sich den „Kriegstreibern im Westen widersetzt“, erklärte Lawrow und bezeichnete die Haltung als „verantwortungsvoll“.
🇷🇺⚔️🏳️🌈 Russland: Das Staatsfernsehen hat europäische Länder gezeigt, die von Atomwaffen getroffen werden, wenn die #NATO den 3. #Weltkrieg auslöst! pic.twitter.com/l0AFTgambc
— Ignaz Bearth (@IgnazBearth) November 19, 2024
Für Scholz war das Lob des russischen Regimes alles andere als angenehm. Gegenüber der „Welt“ reagierte er scharf: „Herr Lawrow erzählt viel, wenn der Tag lang ist.“
Drohungen und neue Atomdoktrin
Lawrow nutzte den Gipfel außerdem, um den Westen vor der neuen russischen Atomdoktrin zu warnen. Diese sieht vor, dass ein Angriff durch einen nichtnuklearen Staat, der von Atommächten unterstützt wird, als gemeinsamer Angriff auf Russland gewertet werden könnte. Hintergrund ist ein Angriff der Ukraine auf ein russisches Munitionslager in der Region Brjansk mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen. „Ich hoffe, dass sie dort (im Westen) diese Doktrin lesen“, sagte Lawrow.
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Medwedew spricht von Weltkriegsgefahr
Die Eskalation übernahm Dmitri Medwedew, Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates. Auf der Plattform X schrieb er: „Ein Angriff mit Nato-Raketen könnte als Angriff des gesamten Blocks gewertet werden.“ Seine drastische Schlussfolgerung: „Das bedeutet den Dritten Weltkrieg.“
Medwedews Warnung verdeutlicht die Strategie Russlands, den Westen mit nuklearen Szenarien einzuschüchtern. Sie zeigt aber auch, wie sehr der Ukraine-Krieg die globalen Machtverhältnisse unter Druck setzt.