Nach knapp einem Monat wird die Ölkatastrophe im Schwarzen Meer auch auf höchster politischer Ebene in Moskau zum Thema. Kremlchef Putin kritisiert die Behörden und fordert mehr Einsatz.
Putin will gesunkene Öltanker heben lassen
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einer Regierungssitzung die Bergung der zwei Mitte Dezember gesunkenen Tanker angesichts der sich ausbreitenden Ölpest im Schwarzen Meer gefordert. Es müsse alles dafür getan werden, das weitere Austreten von Schweröl aus den Wracks zu verhindern, sagte Putin.
Pläne für die Hebung der gesunkenen Tanker sollten jetzt ausgearbeitet werden, sagte Putin. Die Finanzierung und die Ausbildung der entsprechenden Spezialisten müsse sichergestellt werden. Er sprach in dem Zusammenhang von «einer der größten ökologischen Herausforderungen» für Russland in den vergangenen Jahren.
Mitte Dezember sanken zwei alte russische Öltanker in der Meerenge von Kertsch zwischen dem Schwarzen und Asowschen Meer bei schlechtem Wetter. Laut dem russischen Verkehrsministerium sind seitdem 2.400 Tonnen Schweröl ins Meer gelangt. Das Öl breitet sich weiter aus und wird an der russischen Schwarzmeerküste und der von Russland annektierten Halbinsel Krim angespült.
Tausende Helfer sammeln das Öl an den Stränden ein und versuchen, von Öl bedeckte Vögel zu retten. Zahlreiche Tiere verendeten bereits. Umweltschützer halten es für möglich, dass die Verschmutzung im Meer womöglich noch Jahre anhält, weil das Öl Klumpen bilde und absinke.
Der Kremlchef räumte ein, dass es bei der Beseitigung des Ölunglücks viele Probleme gebe, darunter technische, finanzielle und ökologische. Putin kritisierte die Arbeit der Behörden und betonte, dass sie sich ein Beispiel an den Freiwilligen nehmen sollten, die mit vollem Einsatz Strände und Tiere säuberten.