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Rätsel um MH370: Bringt neue Suche endlich Antworten?

Was passierte mit Flug MH370? Das Verschwinden der Boeing 777 zählt zu den Mysterien der Luftfahrtgeschichte. Ab dieser Woche soll noch einmal nach dem Wrack gesucht werden.

Seit März 2014 warten die Angehörigen der Insassen auf Antworten. (Archivbild)
Foto: Vincent Thian/AP/dpa

Mehr als zehn Jahre nach dem Verschwinden des Malaysia Airlines Fluges MH370 soll am Dienstag eine neue Suche nach dem Wrack beginnen. Das malaysische Verkehrsministerium hatte Anfang Dezember bekannt gegeben, dass die Spezialfirma Ocean Infinity ihre Arbeit im Indischen Ozean vor Ende des Jahres wieder aufnehmen wird. Für die Familien der 239 Opfer könnte dies die letzte Gelegenheit sein, Antworten auf ihre zahlreichen Fragen zu erhalten.

Die Aktion wird insgesamt 55 Tage dauern, mit Pausen, und wird sich auf spezifische Gebiete konzentrieren, in denen die Chancen, das Unglücksflugzeug zu finden, am größten sind. Die Regierung in Kuala Lumpur und Ocean Infinity hatten zuvor einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Was war passiert?

Am 8. März 2014 verschwand das Flugzeug auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen und wich aus unbekannten Gründen vom Kurs ab, wie später anhand von technischen Signalen festgestellt werden konnte.

Bis jetzt wurden nur einige Wrackteile an verschiedenen Küsten gefunden. Der Hauptkörper des Flugzeugs, die Insassen aus 14 Ländern und der Flugdatenschreiber bleiben verschwunden. Das Verschwinden des Flugzeugs ist eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte.

https://x.com/sunriseon7/status/2005383378451751011

Familien hoffen auf Antworten

«Die Suche ist mir persönlich wichtig, weil ich glaube, dass sie uns vielleicht etwas mehr darüber verraten könnte, was geschehen ist», sagte der Ehemann einer bei dem Unglück ums Leben gekommenen Frau dem australischen Sender SBS. Für viele Familien habe die neuerliche Suche eine sehr tiefe persönliche Bedeutung, weil es darum gehe, endgültig Abschied nehmen zu können.

Am 8. Dezember hatte ein Gericht in Peking in erster Instanz entschieden, dass acht Familien von vermissten Passagieren Entschädigungen von Malaysia Airlines erhalten sollen. Die Mehrheit der Passagiere waren Chinesen. In den Jahren nach dem Unglück hatten Hinterbliebene in Peking wiederholt vor der malaysischen Botschaft protestiert.

Im Jahr 2016 reichten zahlreiche Familien Klagen gegen Malaysia Airlines an verschiedenen Standorten ein, was zur Einleitung von mehr als 70 Verfahren führte. Später wurde in 47 Fällen eine Einigung mit der Fluggesellschaft erzielt. Bis Anfang Dezember waren noch über 20 Verfahren anhängig, nach dem Urteil in Peking.

Suche bereits im Februar

Das Unternehmen Ocean Infinity, mit Niederlassungen in den USA und Großbritannien, begann bereits im Februar eine neue Suche mit einem Tiefsee-Versorgungsschiff und autonomen Unterwasserfahrzeugen (AUVs), um den Meeresboden nach Hinweisen auf die vermisste Boeing 777 zu durchsuchen. Die Aktion fand Berichten zufolge etwa 1.500 Kilometer vor der Küste von Perth in Westaustralien statt. Im April wurden die Arbeiten aufgrund schlechter Wetterbedingungen vorübergehend eingestellt.

Ocean Infinity hatte einen «Kein Fund, keine Bezahlung»-Deal mit der malaysischen Regierung in Kuala Lumpur ausgehandelt und wird für die Mission nur dann mit umgerechnet knapp 60 Millionen Euro entlohnt, falls die Maschine gefunden wird. Das Unternehmen war schon Teil einer früheren, erfolglos verlaufenen Suche im Jahr 2018. 

Hoffnung gibt es, denn bei anderen Aktionen war Ocean Infinity erfolgreich: So hatten unter anderem Mini-Unterwasserfahrzeuge 2018 das im Jahr zuvor verschollene argentinische U-Boot «ARA San Juan» vor der Küste Patagoniens aufgespürt.

dpa