400 Einsatzkräfte durchsuchen 15 Objekte. Fünf Hauptbeschuldigte festgenommen, Ermittlungen gegen weitere Beschuldigte laufen.
Polizei nimmt Schleuserbande hoch: Festnahmen in fünf Bundesländern
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Bei einer groß angelegten Razzia gegen eine Schleuserbande in verschiedenen Bundesländern wurden fünf Männer festgenommen, darunter der mutmaßliche Kopf der Bande. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte, dass es sich bei diesem um einen 41-jährigen Mann aus Garbsen in der Region Hannover handelt.
Etwa 400 Polizeibeamte durchsuchten insgesamt 15 Objekte in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Die Razzia begann am Morgen und dauerte vorerst an.
Fünf von sechs Hauptbeschuldigten wurden festgenommen
Es gelang den Beamten, fünf von sechs Hauptbeschuldigten festzunehmen. Der Sprecher sagte, dass auch eine Vielzahl weiterer Beschuldigter ermittelt werde. Neben der Festnahme in Garbsen gab es zwei Festnahmen in Hannover, eine in Seelze und eine in Berlin. Alle Festgenommenen sind laut Angaben irakische Staatsbürger. Altersangaben außer der des 41-Jährigen waren zunächst nicht bekannt.
Laut den Angaben liegt der Hintergrund in einem Ermittlungsverfahren der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Rostock im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover, das seit November 2023 läuft. Es besteht der Verdacht, dass Strukturen für das gewerbs- und bandenmäßige Einschleusen von Ausländern aufgebaut wurden – und zwar auf unmenschliche und erniedrigende Weise, wie es in einer Mitteilung hieß.
Ermittelt wird wegen 22 Fällen
Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft soll die Schleuserbande Menschen aus Syrien, dem Irak und der Türkei über Kroatien und Ungarn nach Österreich und Deutschland geschmuggelt haben. Es wird wegen 22 Fällen im Zeitraum von September 2023 bis August 2024 ermittelt, sagte er.
Die Ermittler gehen davon aus, dass bei jeder Schleusung eine niedrige zweistellige Zahl von Menschen geschmuggelt wurde. Das soll im Laderaum von Fahrzeugen auf engstem Raum geschehen sein – ohne Pause, ohne Essen und ohne Belüftung, sagte der Sprecher.
Ermittlungen dauern an
Die fünf Männer wurden wegen Fluchtgefahr verhaftet, und Haftbefehle wurden vollstreckt. Es war zunächst unklar, was und wie viel bei den Durchsuchungen beschlagnahmt wurde. Die Ermittlungen sind noch im Gange.