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Schlamm begräbt Dorf in Darfur – Tausend Tote befürchtet

Ein Erdrutsch trifft ein gesamtes Dorf im sudanesischen Krisengebiet Darfur. Während Helfer mit bloßen Händen suchen, bangen Tausende vor dem nächsten Unwetter.

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Im Sudan herrscht seit April 2023 ein blutiger Bürgerkrieg, der mehr als zwölf Millionen Menschen in die Flucht gezwungen hat. (Archivbild)
Foto: Mustafa Younes/dpa

Nach einem Erdrutsch in der sudanesischen Region Darfur wird der Tod von rund eintausend Menschen befürchtet. Schlamm- und Geröllmassen begruben das Dorf Tarsin im Bundesstaat Zentral-Darfur im Westen des Landes unter sich. «Der durch heftige Regenfälle ausgelöste katastrophale Erdrutsch zerstörte das Dorf vollständig, löschte es von der Erdoberfläche und führte zum Tod aller tausend Einwohner – mit Ausnahme eines einzigen Überlebenden», teilte der Vorsitzende der Rebellengruppe Sudan Liberation Movement/Army (SLM/A), Abdul Wahid Al-Nur, mit.

Die SLM/A hat seit Jahren die Kontrolle über das abgelegene Gebiet um den Unglücksort im Marra-Gebirge im Bürgerkriegsland und fungiert dort auch als faktische zivile Verwaltung. Die Gruppe hat Bilder veröffentlicht, die Schlamm- und Geröllmassen in einer bewaldeten Hügellandschaft zeigen, sowie Menschen und verschlammte Gegenstände wie Decken.

https://x.com/slma_aw/status/1962788418926063802

Suche nach Überlebenden schwierig

Das Unglück, das sich bereits am Sonntag ereignete, wurde erst einen Tag später bekannt. Die Suche nach Überlebenden wird derzeit fortgesetzt. Sie schreite jedoch nur langsam voran und werde mit einfachsten Mitteln durchgeführt, sagte ein Sprecher des Komitees für Vertriebene und Flüchtlinge in Darfur dem saudischen Sender Asharq. Anwohner benachbarter Dörfer hätten Rettungsteams gebildet. Bisher seien zwei Leichen geborgen worden.

Laut Al-Nur leben nun Tausende weitere Menschen in den umliegenden Dörfern in Furcht vor möglichen weiteren Erdrutschen, falls die starken Regenfälle anhalten. Er bat die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen um Unterstützung sowie um einen Evakuierungsplan und Notunterkünfte für die bedrohten Menschen.

Appelle an die internationale Gemeinschaft

Der Gouverneur der Region Darfur, Minni Minnawi, schrieb auf X von «einer humanitären Tragödie, die über die Grenzen der Region hinausgeht, da wir durch eine verheerende Naturkatastrophe einen Großteil unserer Bevölkerung verloren haben». Auch er bat dringend um Hilfe von internationalen humanitären Organisationen.

Seit 2023 herrscht im Sudan ein schwerer Bürgerkrieg zwischen der Armee und der paramilitärischen Rebellengruppe Rapid Support Forces, die mittlerweile einen großen Teil Darfurs unter ihrer Kontrolle hat. Es gibt auch andere aktive Rebellengruppen in der Region, darunter die SLM/A, die aus früheren Konflikten entstanden ist.

dpa