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Flughafen wegen verdächtiger Wahrnehmungen zweimal gesperrt

Mehrere Menschen melden in der Nacht «verdächtige Wahrnehmungen in der Luft», die Flugsicherung reagiert. Ein Polizeihubschrauber findet nichts. Die Auswirkungen halten sich in Grenzen.

Der Flugverkehr wurde am Morgen wieder regulär aufgenommen. (Symbolbild)
Foto: Armin Weigel/dpa

Aufgrund verdächtiger Beobachtungen in der Luft wurde der Münchner Flughafen in der Nacht zum Sonntag zweimal kurzfristig gesperrt. Die Flugsicherung stoppte den Flugverkehr gegen 22.00 Uhr für etwa eine halbe Stunde, wie ein Sprecher mitteilte. Eine weitere kurze Sperrung erfolgte gegen 23.00 Uhr. Am Sonntag lief der Flugverkehr wieder normal.

Eine Maschine konnte aufgrund des Nachtlandeverbots in Porto nicht mehr starten, so eine Sprecherin des Flughafens. Die Passagiere wurden in einem Hotel untergebracht. Drei Flüge nach München wurden nach Nürnberg umgeleitet. Zwei davon konnten später noch nach München fliegen, eine musste nach Frankfurt zurückkehren.

Auslöser der Sperre war laut Bundespolizei, dass mehrere Personen – darunter auch Polizisten und Mitarbeiter des Flughafens «verdächtige Wahrnehmungen in der Luft» gemeldet hatten. Ob es sich dabei um Drohnen handelte, ist unklar. Noch in der Nacht stieg ein Hubschrauber der bayerischen Polizei auf und suchte das Gelände ab. Er entdeckte dabei aber weder Drohnen noch verdächtige Personen. 

Ermittlungen durch bayerische Polizei

Die bayerische Polizei wird die weiteren Ermittlungen übernehmen, wie von der Bundespolizei angegeben. Die örtlich zuständige Landespolizei ist präventiv für das Umfeld des Flughafens verantwortlich, während die Bundespolizei für das Flughafengelände zuständig ist. Die Strafverfolgung liegt in der Zuständigkeit der Landespolizei, erklärte ein Sprecher.

Für die Abwehr und Entdeckung von Drohnen seien an Verkehrsflughäfen die Deutsche Flugsicherung, die Landesluftsicherheitsbehörden, die Flughafenbetreiber, die Polizeien der Länder sowie die Bundespolizei zuständig. Die Maßnahmen erfolgten «in bewährter enger Abstimmung aller beteiligten Stellen auf Grundlage gemeinsam konzipierter Notfallpläne».

Tausende Reisende Anfang Oktober gestrandet

Anfang Oktober wurde an zwei aufeinanderfolgenden Abenden der Luftverkehr am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt aufgrund mutmaßlicher Drohnensichtungen eingestellt. Die Auswirkungen waren an beiden Tagen deutlich spürbar: Fast 10.000 Reisende waren betroffen. Einige von ihnen mussten damals in den Terminals auf Feldbetten und Isomatten übernachten.

Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der dpa befürworten 79 Prozent der Deutschen, dass illegale Drohnen beispielsweise über Flughäfen abgeschossen werden dürfen. Lediglich 6 Prozent sind (eher) dagegen. Bayern hat bereits ein Gesetz zum Abschuss auf den Weg gebracht, nachdem es zu Drohnenvorfällen Anfang des Monats gekommen war.

dpa