Ibiza gilt als Synonym für Sonne und Partys – doch die heftigsten Niederschläge seit über 70 Jahren stürzen die Mittelmeerinsel ins Chaos.
Rekordregen auf Ibiza – Felssturz und Hotel-Evakuierung

Mit einem Rekordregen haben die Ausläufer des Ex-Hurrikans «Gabrielle» die spanische Urlaubsinsel Ibiza unter Wasser gesetzt und fast komplett lahmgelegt. Die Überschwemmungen machten sowohl Touristen als auch Einheimischen schwer zu schaffen. «Auf Ibiza war es der regenstärkste Tag mindestens seit (Beginn der Messungen im Jahr) 1952», schrieb der spanische Wetterdienst Aemet in einer Bilanz des Unwetters vom Dienstag.
Das viele Wasser stürzte die Insel ins Chaos. Der schlimmste Zwischenfall war ein Felssturz an einem Hotel in Eivissa (Ibiza-Stadt), bei dem drei Menschen leicht verletzt worden seien, berichtete die Zeitung «Periódico de Ibiza» unter Berufung auf das Rathaus. Rund 220 Gäste seien evakuiert und in einer anderen Anlage untergebracht worden, teilte die betroffene Hotelkette Vibra mit.
Auch viele andere Besucher der Insel waren betroffen, da das Wasser am Dienstag laut Medienberichten teilweise bis zur Brust auf den Straßen stand. In Videos war zu sehen, wie Touristen mit ihren Koffern durch die überfluteten Straßen wateten. Die Zufahrtsstraße zum Flughafen war laut dem TV-Sender RTVE noch am Mittwoch teilweise gesperrt. Im Flughafen tropfte das Wasser an einigen Stellen von der Decke. Zahlreiche Flüge wurden umgeleitet oder hatten Verspätungen.
An einem Tag so viel Regen wie sonst in einem halben Jahr
Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste waren am Dienstag ununterbrochen im Einsatz. Insgesamt gab es knapp 200 wetterbedingte Zwischenfälle, darunter Überschwemmungen, Erdrutsche, umgestürzte Bäume sowie beschädigte Wasser- und Stromleitungen. Die Einsatzkräfte mussten Menschen befreien, die in Autos und Wohnungen eingeschlossen waren. Trotz des vorübergegangenen Regens gibt es auf der Insel immer noch Probleme, da einige Straßen, Häuser und Garagen weiterhin überflutet sind, wie RTVE berichtet.
Der Wetterdienst Aemet sprach von «Rekord-Niederschlägen». Nach der jüngsten Bilanz fielen in Ibiza-Stadt in den 24 Stunden des Dienstags 254 Liter Wasser pro Quadratmeter – «mehr als die Hälfte dessen, was in der Region normalerweise in einem ganzen Jahr an Regen fällt», wie Aemet betonte. Am Flughafen waren es demnach 174 Liter. Solche Werte seien seit Beginn der Messungen nicht registriert worden.
Auch andere Regionen im Osten und Nordosten Spaniens wurden am Montag und am Dienstag von den «Gabrielle»-Ausläufern in Mitleidenschaft gezogen. Besonders betroffen war die Region Valencia. Am Mittwoch schien aber wieder nahezu überall die Sonne, Regen sei nicht in Sicht, so der Wetterdienst.