Bürgermeister Gualtieri nennt das Projekt "absolut realisierbar", trotz bisherigen Hindernissen und gesundheitlichen Risiken.
Rom plant Baden im Tiber bis 2026

Während der Sommerhitze ist die Verlockung in Rom groß, in den Tiber zu springen – doch bislang ist das schwer vorstellbar. Das soll sich ändern: In fünf Jahren soll man im Fluss wieder baden können. Dieses ambitionierte Ziel nannte Bürgermeister Roberto Gualtieri nach Medienangaben am Rande einer Veranstaltung im italienischen Pavillon der Expo 2025 im japanischen Osaka.
Bis vor einigen Jahrzehnten war es noch üblich, in Italiens Hauptstadt mitten im Tiber zu baden, der einige Kilometer westlich ins Mittelmeer fließt. Viele Generationen von Römern haben dort schwimmen gelernt. Heutzutage ist das kaum noch möglich, da das Schwimmen im Fluss verboten ist, da er zu verschmutzt ist. Nur beim traditionellen Neujahrsspringen wagen sich Mutige noch ins Wasser.
Gualtieri erklärte nun, inzwischen sei bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden. Mit Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin sowie dem Präsidenten der Region Latium, Francesco Rocca, sei er auch schon im Gespräch. Das Projekt sei «absolut realisierbar».
Experten warnen noch vor gesundheitlichen Risiken
Es ist jedoch fraglich, ob das Ziel innerhalb von fünf Jahren tatsächlich erreicht werden kann. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Initiativen, die versuchten, den Fluss wiederzubeleben und ökologisch aufzuwerten. Sie kamen jedoch kaum über das Planungsstadium hinaus oder verliefen im Sande.
Unter anderem wurden das Einleiten von Industrieabwasser in den Fluss Aniene und eine anhaltende Rattenplage entlang des Tibers bisher als Hauptprobleme angesehen. Experten warnen regelmäßig vor gesundheitlichen Gefahren beim Baden in diesem verschmutzten Wasser.
Das ehrgeizige Projekt ist von Paris und der Seine inspiriert. Seit Juli ist das Schwimmen in drei Freibädern im Fluss der französischen Hauptstadt nach mehr als 100 Jahren wieder erlaubt. Innerhalb von zwei Monaten haben etwa 100.000 Menschen dort schwimmen können. Aufgrund des Erfolgs wurden die Öffnungszeiten teilweise bis in den September verlängert.