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Polizei zerschlägt Menschenhändlerring in sechs Bundesländern

Durchsuchungen und Festnahmen in NRW, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. Erfolgreicher Schlag gegen skrupellose Täter.

Es gab Durchsuchungen in sechs Bundesländern. (Symbolbild)
Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Bei Durchsuchungen in sechs Bundesländern und mehreren Festnahmen hat die Polizei einen vermeintlichen Menschenhändlerring zerschlagen. In der Nähe von Bielefeld und in Hamburg wurden vier gesuchte Beschuldigte festgenommen, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in Bielefeld mit. Sechs weitere Personen wurden im Zuge der Aktion am Mittwoch in NRW, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls festgenommen.

Nach einer gründlichen Untersuchung durchsuchten die Einsatzkräfte gleichzeitig 29 Objekte in den sechs Bundesländern. Die Razzien fanden in Bad Oeynhausen, Minden, Löhne in der Nähe von Bielefeld, Enger, Bünde, Hille, Gütersloh, Hamburg, Bremen, Osnabrück, Lüneburg, Gießen und Rostock statt.

Schwerwiegende Vorwürfe gegen vier Beschuldigte 

Die vier Verdächtigen, die gesucht und nun festgenommen wurden, werden verdächtigt, bandenmäßigen Menschenhandel, Zwangsprostitution und Geldwäsche betrieben zu haben. Es handelt sich um einen 57-jährigen Deutschen und drei thailändische Staatsangehörige im Alter von 22, 53 und 56 Jahren. Die Beamten haben laut Angaben verschiedene Beweismittel sichergestellt. Bargeld in sechsstelliger Höhe wurde beschlagnahmt.

Bei den Durchsuchungen habe man zahlreiche Menschen angetroffen und kontrolliert. Bei mindestens 18 Menschen bestehe der Verdacht eines illegalen Aufenthalts. Unter dem Verdacht, diese Menschen beherbergt zu haben, seien fünf verdächtige Personen festgenommen worden: In Minden und Bünden jeweils eine 58-Jährige, in Bremen eine 50-Jährige, in Rostock eine 48-Jährige und eine 68-Jährige. Hinzu kam noch eine weitere Festnahme aufgrund ausländerrechtlicher Bestimmungen. «Alle festgenommenen Personen werden am heutigen Tag dem Haftrichter vorgeführt», hieß es.

«Mit aller Härte gegen kriminelle Netzwerke»

Das Leid vieler Frauen sei beendet worden, sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. «Mit der Zerschlagung dieses asiatischen Menschenhändlerrings hat die Polizei erfolgreich skrupellose Täter dingfest gemacht.» 

Solche Aktionen könnten nur gelingen, wenn die Polizeien sich länderübergreifend eng austauschten und es beim Zugriff «Schlag auf Schlag» gehe. «Menschenhandel und Zwangsprostitution sind abscheulich und sie zerstören das Leben der Betroffenen. Heute sind wir diesen kriminellen Netzwerken mit aller Härte entgegengetreten.»

dpa