Frühmorgens rücken Hunderte Beamte zu einer Razzia in vier Bundesländern aus. Auch in ein Bordell dringen sie ein. Sie stellen etwa einen Schießkuli, vier Goldbarren und Drogen sicher. Was noch?
Schlag gegen Waffen- und Drogenhändler – 16 Festnahmen
Bei einem Einsatz gegen vermeintliche Drogen- und Waffenhändler in vier Bundesländern wurden laut Polizei vorläufig 14 Männer und zwei Frauen festgenommen. Die Fahnder beschlagnahmten mehr als 60 Schusswaffen, darunter einen umgebauten Kuli, sowie Tausende Schuss Munition, Waffenteile und etwa ein halbes Kilo Drogen wie Kokain und Cannabis, wie das hessische Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden mitteilte.
Bei der frühen Razzia mit mehreren hundert Beamten wurden 34 Objekte in Hessen in den Kreisen Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf sowie in Marburg und Hanau, in Thüringen im Wartburgkreis, in Niedersachsen in Holzminden und in Nordrhein-Westfalen in Hagen, Duisburg und im Sauerland durchsucht. Die Orte der Razzia umfassten Wohnungen, Geschäftsräume und ein Bordell im Hochsauerlandkreis.
18 Beschuldigte
Die Polizeiaktion auch mit Spezialkräften und Zollfahndern richtete sich laut dem hessischen LKA gegen «zwei deutschlandweit agierende Tätergruppierungen aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität». Fünf der vorläufig festgenommenen Männer sollten dem Haftrichter mit Blick auf Untersuchungshaft vorgeführt werden. Insgesamt gibt es 18 Beschuldigte im Alter von 22 bis 62 Jahren.
Die Polizeibeamten haben auch über 50 Handys, fast 10.000 Euro Bargeld, vier Goldbarren im Gesamtwert von etwa 40.000 Euro und sechs hochwertige Uhren sichergestellt.
Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz?
Den Beschuldigten wird laut dem hessischen LKA «die gewerbs- und bandenmäßig organisierte illegale Einfuhr und der Handel von Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen sowie der Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen». Sie sollen Schusswaffen mit Munition im Ausland gekauft haben, um sie in Deutschland wieder zu verkaufen. Bei der mutmaßlichen Einfuhr von Cannabisprodukten und Kokain soll es um einen wohl «zwei- bis dreistelligen Kilobereich» gegangen sein.