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Safari-Urlauber aus Fulda erschossen – Täter verurteilt

Der 67-jährige aus Fulda wollte sich einen Safari-Traum erfüllen, doch kurz vor dem Eingang zum Krüger-Nationalpark kam es zu einem Überfall mit tödlichem Ausgang. Nun fiel das Urteil.

Mit dem Fall hatte sich ein Gericht in der südafrikanischen Kleinstadt Kabokweni befasst. (Archivbild)
Foto: Bulelwa Mphanga/dpa

Etwa zwei Jahre nachdem ein deutscher Urlauber in der Nähe des berühmten Krüger-Nationalparks in Südafrika erschossen wurde, wurde ein 37-jähriger Mann wegen Mordes verurteilt. Er wurde auch wegen versuchten bewaffneten Raubüberfalls und illegalen Waffenbesitzes schuldig gesprochen. Richter Brian Mashile wird das Strafmaß am Freitag verkünden.

Der Schuldspruch markiert das Ende des juristischen Verfahrens zum Tod eines 67-jährigen Mannes aus Fulda. Vor etwa zwei Jahren reiste der Mann aus Hessen mit seiner Ehefrau nach Südafrika, um dort an einem Safari-Urlaub teilzunehmen. Gemeinsam mit zwei weiteren Deutschen war er auf dem Weg zu einer Lodge im Krüger-Nationalpark.

Schüsse kurz vor dem Parktor

Doch kurz vor dem Parktor gab es einen Überfallversuch. Die Touristen wurden aufgefordert, aus dem Auto auszusteigen, aber sie weigerten sich und verriegelten stattdessen die Türen des Fahrzeugs. Es fielen Schüsse, und der 67-Jährige wurde tödlich getroffen.

Prozess mit Kritik an Polizeiarbeit

Der Prozess um den Tod des Urlaubers begann im Juli. Zu dieser Zeit standen noch drei Männer vor Gericht. Zwei der ursprünglich Angeklagten wurden Mitte November aufgrund fehlender Beweise freigesprochen, wie Mashile erklärte. Er äußerte auch Zweifel an der Arbeit der Polizei, die seiner Meinung nach Zeugen eingeschüchtert, manipuliert und unzureichend ermittelt habe. Eine Besonderheit des Verfahrens vor dem Amtsgericht der Kleinstadt Kabokweni nahe dem Krüger-Nationalpark ist, dass der Richter blind ist.

Bei dem nun verurteilten Angeklagten sah der Richter die Beweislage hingegen als gesichert an. Seine Aussage bei der Polizei habe erkennen lassen, dass er Täterwissen habe. «Sie waren Teil der Menschen, die den Mord an dem Urlauber geplant haben, und das macht Sie zum Mörder, selbst wenn Sie nicht auf den Abzug gedrückt haben», wandte er sich in seiner Urteilsverkündung an den 37-Jährigen.

Die drei Angeklagten hatten während des Verfahrens ihr Schweigerecht genutzt und sich als unschuldig erklärt. Die Verteidiger hatten Freisprüche beantragt.

Der Angeklagte, der übrig blieb, schien bei der Verkündung des Urteils verwirrt zu sein, als Richter Mashile ihn aufforderte, aufzustehen. Einige Angehörige, die zur Unterstützung des 37-Jährigen vor Gericht erschienen waren, zeigten sich teilweise verärgert über das Urteil.

Schriftliche Zeugenaussagen aus Deutschland

Das Urteil kam überraschend schnell für die Prozessbeobachter. Die Entscheidungsfindung wurde wahrscheinlich durch schriftliche Zeugenaussagen aus Deutschland beschleunigt. Die beiden Deutschen, die sich im Auto des Fuldaers befanden, reichten laut Verteidiger vor kurzem schriftliche Zeugenaussagen ein. Die Ehefrau des getöteten Fuldaers soll eine Aussage abgelehnt haben.

Touristenparadies mit hoher Kriminalität

Der Vorfall mit tödlichem Ausgang und der folgende Gerichtsprozess haben erneut die Gewaltkriminalität in Südafrika beleuchtet, das zu den beliebtesten Reisezielen in Afrika zählt. Doch die Strände, die berühmte Gartenroute und die Tierwelt in den Nationalparks sind nur eine Seite des Landes. Im letzten Jahr ist die Anzahl der Gewaltverbrechen in dem Land mit etwa 61 Millionen Einwohnern weiter angestiegen. Zwischen Oktober und Dezember 2023 wurden laut Regierungsangaben allein mehr als 7.700 Menschen getötet.

dpa