Im Fall der gescheiterten Erpressung der Familie von Michael Schumacher hat diese gegen das Urteil des Wuppertaler Amtsgerichts Berufung eingelegt – aber nur in einem Fall.
Schumacher-Erpressung: Familie legt Berufung ein
Der Fall der versuchten Erpressung der Familie Schumacher muss in der nächsten Instanz aufgerollt werden. Dabei geht es um die Verurteilung eines ehemaligen Sicherheitsmitarbeiters der Familie zu einer Bewährungsstrafe. «Wir haben Berufung eingelegt gegen das in unseren Augen viel zu milde Urteil für Herrn F.», teilte Corinna Schumacher mit.
Der 53-Jährige war vergangene Woche wegen Beihilfe zur versuchten Erpressung der Familie zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. «In meinen Augen war er der Drahtzieher hinter dieser Sache. Am meisten schockiert mich immer noch der massive Vertrauensmissbrauch. Er sollte dafür eine Strafe bekommen, die eventuelle Nachahmer abschreckt», so Corinna Schumacher laut Mitteilung.
Der Berufungsantrag der Familie Schumacher zielt darauf ab, dass der Mann wegen Mittäterschaft verurteilt wird. Laut Richterin Birgit Neubert habe er mit seinem Vertrauensbruch den entscheidenden Beitrag zur Tat geleistet und den Prozess in Gang gebracht.
Der Hauptangeklagte, der bereits mehrfach vorbestraft war, wurde vom Amtsgericht zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen versuchter Erpressung in einem besonders schweren Fall verurteilt. Sein Sohn (30) erhielt eine Haftstrafe von einem halben Jahr auf Bewährung und eine Geldstrafe von 1.200 Euro wegen Beihilfe zur versuchten Erpressung.
Schumacher-Familie sollte 15 Millionen Euro zahlen
Die Familie Schumacher wurde erpresst, indem private Fotos und Videos veröffentlicht werden sollten. Sie wurden aufgefordert, 15 Millionen Euro zu zahlen, andernfalls würden die Bilder im Darknet veröffentlicht werden. Laut Staatsanwaltschaft wurden 900 Bilder und fast 600 Videos der Familie sowie die digitalisierte Krankenakte von Michael Schumacher bei den Tätern gefunden. Eine Festplatte war jedoch verschwunden.
Seit seinem schweren Ski-Unfall im Jahr 2013 wird Michael Schumacher von seiner Familie und ihren Mitarbeitern vor der Öffentlichkeit geschützt. Er erlitt eine schwere Kopfverletzung.