Wegen der hohen Temperaturen musste das Schweizer Atomkraftwerk Beznau nun ganz heruntergefahren werden. Es besteht aber kein Sicherheitsproblem, andere Gründe sind ausschlaggebend.
Schweizer AKW Beznau wegen der Hitze nun ganz vom Netz
„Wegen der hohen Temperaturen wurde nun auch der zweite Reaktor des mehr als 50 Jahre alten Schweizer Atomkraftwerks Beznau in der Nähe der deutschen Grenze heruntergefahren. Laut Betreiber hat dies nichts mit der Sicherheit der Reaktoren zu tun, sondern mit Umweltauflagen.“
Der Betreiber Axpo muss die Grenzwerte für die Wassertemperaturen der Aare einhalten. Wasser wird aus dem Fluss entnommen, um die Reaktoren zu kühlen, und anschließend – in wärmerem Zustand als zuvor – zurückgeführt. Wenn die Aare aufgrund hoher Außentemperaturen bereits sehr warm ist, darf kein zusätzlich warmes Wasser eingeleitet werden. Dies dient dem Schutz der Flora und Fauna der Aare, wie von Axpo angegeben. Am Mittwochabend lag die Wassertemperatur südlich des AKWs laut Angaben des Bundesamtes für Umwelt bei 24,6 Grad.
Beznau-Reaktoren gingen 1969 und 1971 ans Netz
Der erste der beiden Reaktoren des AKWs Beznau wurde bereits am Dienstag heruntergefahren, der zweite wurde am Mittwochabend vom Netz genommen. Die Axpo versicherte, dass in der Schweiz weiterhin ausreichend Strom für Industrie und Haushalte produziert wird.
Die beiden Reaktoren in Beznau wurden 1969 und 1971 in Betrieb genommen und zählen somit zu den ältesten noch aktiven Atomkraftwerken weltweit. Sie befinden sich weniger als zehn Kilometer südwestlich der Stadt Waldshut-Tiengen in Baden-Württemberg.
Die Schweiz hat beschlossen, aus der Atomenergie auszusteigen, aber bestehende Anlagen dürfen weiterlaufen, solange sie sicher sind. Gemäß den aktuellen Plänen plant die Axpo, Beznau 1 und 2 im Jahr 2032 bzw. 2033 vom Netz zu nehmen.