Blutige Auseinandersetzungen in Somalia: Sicherheitskräfte und IS-Kämpfer liefern sich heftige Gefechte, die mehr als 20 Tote fordern. Wie gefährlich wird die Lage in Puntland?
Schwerer Konflikt in Somalia: Über 20 Tote bei Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und IS-Kämpfern
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In Somalia hat ein heftiger Zusammenstoß zwischen Sicherheitskräften der Puntland-Region und Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu mehr als 20 Toten geführt. Nach Angaben der Behörden dauerten die Kämpfe zwei Tage an und forderten zahlreiche Verletzte.
Blutige Gefechte in der Bari-Region
Die Auseinandersetzungen ereigneten sich in der bergigen Cal-Miskat-Region in der Bari-Provinz. Brigadier General Mohamud Mohamed Ahmed, Sprecher der Sicherheitskräfte Puntlands, bestätigte gegenüber der Voice of America (VOA), dass 15 IS-Kämpfer und sieben Soldaten getötet wurden.
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Ahmed berichtete, dass die IS-Kämpfer improvisierte Sprengsätze (IEDs) zur Verteidigung ihrer Verstecke eingesetzt hatten. Beim Räumen eines Landminengebiets explodierte einer der Sprengsätze und riss sechs Soldaten in den Tod. Drei weitere wurden verletzt.
Am Montag trafen die Sicherheitskräfte erneut auf IS-Kämpfer in der Region Laba-Afle, wobei sieben Extremisten getötet wurden. Ein Soldat verlor dabei sein Leben, vier weitere wurden verletzt.
Offensive gegen den Islamischen Staat
Die Sicherheitskräfte Puntlands hatten vor einem Monat eine groß angelegte Militäroffensive gegen extremistische Gruppen in der Region gestartet. Diese Operationen richten sich insbesondere gegen den Islamischen Staat, der in Somalia eine vergleichsweise kleine, aber wachsende Präsenz hat.
Said Abdullahi Deni, Präsident von Puntland, appellierte an die Bevölkerung, die Militäroperationen zu unterstützen. Ziel sei es, die IS-Kämpfer aus ihren Bergverstecken zu vertreiben.
Der wachsende Einfluss des Islamischen Staats in Somalia
Obwohl al-Shabaab die dominierende Terrororganisation in Somalia bleibt, nimmt die Aktivität des Islamischen Staats in der Region zu. Sicherheits- und Geheimdienstexperten schätzen die Stärke der IS-Kämpfer inzwischen auf 500 bis 600 Mitglieder. Viele davon sollen aus dem Nahen Osten sowie aus Nord- und Ostafrika stammen.
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Die Gruppe wurde 2015 von Sheikh Abdulkadir Mumin gegründet, einem ehemaligen al-Shabaab-Kommandeur, der dem verstorbenen IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi die Treue geschworen hatte. Trotz intensiver Luftangriffe, darunter ein US-amerikanischer Schlag im Mai 2024, scheint Mumin weiterhin die Führung der Gruppe innezuhaben.
Internationale Warnungen vor wachsender Bedrohung
Die Vereinten Nationen und internationale Sicherheitsexperten warnten zuletzt vor einer steigenden Zahl von IS-Angriffen in Somalia sowie in anderen afrikanischen Ländern wie Mosambik und der Demokratischen Republik Kongo.