DNA-Analyse führt zur Festnahme eines 57-Jährigen, der den Nachbarn erdrosselt haben soll.
Prozess nach 22 Jahren: Mord an Kellner aufgeklärt

Etwa 22 Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines Kellners in Bad Driburg in Ostwestfalen hat am Landgericht Paderborn der Mordprozess gegen einen 57-Jährigen begonnen. Der Mann aus Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis wird beschuldigt, im November 2003 seinen 29 Jahre alten Nachbarn ermordet zu haben. Der Angeklagte äußerte sich am ersten Verhandlungstag nicht zu den Vorwürfen.
Anfang 2025 brachte ein DNA-Test den Durchbruch
Der Kellner wurde in seiner Wohnung gefesselt und erdrosselt von der Polizei gefunden. Anfangs dachte die Polizei an ein Verbrechen unter Homosexuellen, konnte jedoch keinen Verdächtigen ermitteln.
Im Cold-Case-Fall fand 2003 und 2004 eine DNA-Reihenuntersuchung statt, die zunächst erfolglos war. Erst nach erneuter Untersuchung der damaligen Spuren vom Tatort und Leichnam mit modernen wissenschaftlichen Methoden gab es einen Durchbruch.
Laut Ermittlern führte eine erneute Massenuntersuchung mit Speichelproben bei 120 bekannten Kontaktpersonen des Getöteten schließlich Anfang 2025 zum Durchbruch. Eine konkrete Spur führte zu dem 57-Jährigen.
Geldnot und feindliche Einstellung gegenüber Homosexuellen
Der Angeklagte wird beschuldigt, den 29-Jährigen in seiner Wohnung überfallen, gefesselt und mit einem Staubsaugerkabel erdrosselt zu haben. Bei der Verlesung der Anklage am Mittwoch wurde das Tatmotiv als feindselige Einstellung gegenüber homosexuellen Menschen und Geldnot angegeben.
Der Angeklagte soll auch das Kellner-Portemonnaie mit 100 bis 150 Euro sowie Handy und Webcam des Opfers an sich genommen haben. Um ein Verreisen des Getöteten vorzutäuschen und eine schnelle Entdeckung der Leiche zu verhindern, habe der Deutsche den Wagen seines Opfers in größerer Entfernung auf einem öffentlichen Parkplatz abgestellt.
Es sind noch acht weitere Verhandlungstage bis Januar 2026 für den Prozess geplant.








