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Seehundstation hat erste Heuler des Jahres aufgenommen

Häufig sind Menschen daran schuld, dass junge Seehunde ihre Mutter verlieren. Die Seehundstation warnt eindringlich.

Die Seehundstation kümmert sich jedes Jahr um mehr als 150 kranke, mutterlose oder verletzte Seehunde.
Foto: Seehundstation Norddeich/dpa

Die ersten Heuler des Jahres, Karla und Maca, wurden an der Küste südlich von Cuxhaven sowie auf Norderney gefunden und vor etwa anderthalb Wochen in der Seehundstation Norddeich aufgenommen. Die Einrichtung teilte mit, dass die mutterlosen Jungtiere nun in der Station versorgt und für die Auswilderung vorbereitet werden.

Die Seehundstation kümmert sich jedes Jahr um mehr als 150 mutterlose, verletzte oder kranke Seehunde und vermehrt auch Kegelrobben. Am vergangenen Freitag wurde ein Heuler in Bremerhaven von der Feuerwehr aufgesammelt, der über die Deichpromenade lief – und wird nun ebenfalls in Norddeich betreut.

Die ersten beiden Jungtiere wurden, nachdem sie der Seehundstation gemeldet wurden, zunächst beobachtet. Nachdem sicher war, dass sie tatsächlich mutterlos sind, kamen sie erst in eine Quarantäne-Einrichtung und dann in die Seehundstation. Dort wurden Karla und Maca mit einem Gewicht von 8,6 sowie 8,1 Kilogramm aufgenommen.

Bei Fund: Abstand halten und Seehundstation kontaktieren

In den nächsten Wochen wird die Anzahl der gefundenen Heuler voraussichtlich signifikant steigen. Dies liegt daran, dass die Geburtenphase der Seehunde ihren Höhepunkt erreicht. Auch das lange Himmelfahrtswochenende und die späten Pfingstfeiertage spielen eine Rolle, da die Touristenströme die Seehunde möglicherweise gestört haben.

Peter Lienau, Leiter der Seehundstation Norddeich, hat erneut davor gewarnt, den Tieren zu nahe zu kommen. «Jede Störung durch uns Menschen kann dazu führen, dass Jungtiere verwaisen», betonte er. Auch auf Fotos solle man verzichten. Durch die Störung könne es passieren, dass die Jungtiere nicht ausreichend gesäugt werden und dann keine Kraft haben, dem Muttertier zu folgen.

Vermeintlich verwaiste Tiere seien in der Regel nur kurzzeitig allein, während die Mutter auf Jagd ist. Wer jedoch glaubt, einen Heuler gefunden zu haben, sollte sich an die Seehundstation wenden. Dies gilt bis etwa August. Danach seien die Tiere bereits eigenständig und ohne Kontakt zur Mutter.

dpa