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Sie wollte Serienmörderin werden: Lebenslang für 26-Jährige

Eine 26-Jährige wollte als Serienmörderin in die Geschichte eingehen. Jetzt muss wegen Mordes lebenslang in Haft.

Die 26-Jährige wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. (Archivbild)
Foto: Stefan Puchner/dpa

Eine 26-jährige Frau wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, weil sie einen Mann bei einem Sex-Date aus purer Lust am Töten erstochen haben soll. Das Landgericht Ulm befand sie des Mordes schuldig und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ist somit praktisch ausgeschlossen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Gericht stellte fest, dass die Frau im Oktober 2024 einen 46-Jährigen in seiner Wohnung mit 27 Messerstichen getötet hat. Ursprünglich plante sie, den nackt an einen Stuhl gefesselten Mann mit einem Bondage-Seil zu erdrosseln, aber sie hatte dafür nicht genug Kraft.

Der Frau sei es nicht nur um den «Kick» beim Töten gegangen. Sie habe vorgehabt, als Serien-Männermörderin in die Geschichte einzugehen, sagte der Richter. Weil sie das Handy ihres Opfers mit einem gemeinsamen Chatverlauf aber nicht gut genug verschwinden lassen und nur in ein Gebüsch geworfen habe, sei sie schon nach der ersten Tat überführt worden. 

Erster Kontakt über Fetisch-Plattform 

Gemäß der Staatsanwaltschaft trafen sich die beiden über eine Fetisch-Plattform. Die Angeklagte, die sowohl die deutsche als auch die spanische Staatsbürgerschaft besitzt, verabredete sich mit dem zufällig ausgewählten 46-jährigen Mann aus Göppingen für Sexspiele bei ihm.

Der Mann wurde nackt an Beinen, Armen und Oberkörper an einen Stuhl gefesselt und ihm wurde eine Schlafmaske aufgesetzt. Laut Gericht setzte sich die Angeklagte Kopfhörer auf, um während des Mordes durch die Musik möglichst nichts zu hören. Es handelt sich um einen sehr ungewöhnlichen Fall.

Richter: «Sie dachte, es würde mehr Spaß machen»

Laut Gericht filmte sie den späteren Todeskampf ihres Mannes und zeigte die Aufnahme einer Freundin. In einer Vernehmung gab die Frau an, aus Hass auf Männer gehandelt zu haben. Das Gericht zweifelte jedoch an diesem Motiv, da es zu konstruiert erschien.

Laut Gericht liegt bei der Angeklagten eine Persönlichkeitsstörung vor. Sie habe eine innere Leere und ihr bisheriges Leben als bedeutungslos empfunden, so der Vorsitzende Richter. Als Serienmörderin habe sich die zweifache Mutter Anerkennung und Ruhm versprochen. Sie habe einen unbedingten Tötungswillen entwickelt. Doch nach der Tat sei sie ernüchtert gewesen. «Sie dachte, es würde mehr Spaß machen», sagte der Richter.

dpa