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SOS-Kinderdorf: Missbrauchsvorwürfe gegen Gründer

Seit Wochen wird die Hilfsorganisation in Österreich von Vorwürfen erschüttert. Nun steht der Gründer selbst im Fokus.

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Vorwürfe gegen den Gründer der Kinderhilfsorganisation. (Archivbild)
Foto: Wolfgang Jannach/APA/dpa

Laut einer Sprecherin von SOS-Kinderdorf Österreich liegen glaubhafte Missbrauchsvorwürfe gegen den Gründer der Organisation, Hermann Gmeiner, vor. Demnach soll Gmeiner (1919-1986) mutmaßlich sexuelle und physische Übergriffe verübt haben.

Die Anschuldigungen gegen Gmeiner beziehen sich auf acht ehemalige Kinder und Jugendliche an vier Kinderdorf-Standorten in Österreich. Laut einer Erklärung der Organisation in Innsbruck sollen die Übergriffe zwischen den 1950er und den 1980er Jahren stattgefunden haben. Die Betroffenen haben bereits in den vergangenen Jahren Opferschutzverfahren durchlaufen und Entschädigungszahlungen erhalten.

Vorwürfe kamen durch Aufarbeitungs-Prozess ans Licht

Die angeblichen Fälle seien zwar nicht durch Gerichtsurteile bestätigt, aber durch glaubwürdige und nachvollziehbare Berichte, erklärte die Sprecherin. Die Fälle seien bereits intern festgehalten worden, seien jedoch erst jetzt im Rahmen einer umfassenden Untersuchung anderer Missbrauchsvorwürfe ans Tageslicht gekommen.

Ausgehend von einem Bericht der Wiener Wochenzeitung «Falter» waren in den vergangenen Wochen eine Reihe von mutmaßlichen Übergriffen von SOS-Kinderdorf-Mitarbeitern aus den vergangenen Jahren publik geworden. 

Gmeiner setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg für hilfsbedürftige Kinder ein. Im Jahr 1951 wurde das erste SOS-Kinderdorf für verwaiste und verlassene Kinder in Imst, Tirol, Österreich, eröffnet. Heute betreut die Organisation weltweit Kinder und Jugendliche, deren Eltern aus verschiedenen Gründen nicht für sie sorgen können.

dpa