Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Tragödie in Southport: Taylor-Swift-Tanzkurs gestürmt, Premierminister fordert Wandel

Premierminister Starmer spricht von einem verheerenden Moment in der britischen Geschichte und betont die Notwendigkeit eines grundlegenden Wandels im Kinderschutz.

Der britische Premierminister Keir Starmer kündigte hartes Durchgreifen bei möglichem Behördenversagen an. (Foto aktuell)
Foto: Henry Nicholls/PA Wire/dpa

Nach dem Mordgeständnis des Angeklagten im Southport-Prozess, bei dem ein Angreifer einen Taylor-Swift-Tanzkurs gestürmt und drei Mädchen getötet hatte, prüft die britische Regierung mögliches Behördenversagen. Premierminister Keir Starmer betonte die Notwendigkeit eines grundlegenden Wandels, um die Kinder des Landes zu schützen, und sprach von einem verheerenden Moment in der britischen Geschichte.

Er werde nicht zulassen, dass von einem Behördenversagen abgelenkt werde, «einem Versagen, das in diesem Fall offenkundig auf der Hand liegt», sagte Starmer. Es gebe keine Worte, die die «Brutalität und den Horror» der Tat beschreiben könnten. Alle Eltern im Land würden sich sagen: «Es hätte überall sein können, es hätten auch unsere Kinder sein können, aber es war in Southport.»

Die Tat schockierte Großbritannien

Der 18-jährige Angeklagte bekannte sich am Montag am ersten Verhandlungstag in allen 16 Anklagepunkten schuldig, darunter auch des versuchten Mordes an acht weiteren Kindern sowie zwei Erwachsenen. Der Täter hatte am 29. Juli 2024 bewaffnet mit einem Messer den Tanzkurs gestürmt. Drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren kamen ums Leben. Das Strafmaß wird an diesem Donnerstag verkündet.

Starmer verband die Tat mit Terrorismus. Dieser habe sich verändert, die Gefahr gehe nicht mehr nur von Gruppen mit klarer politischer Zielsetzung aus. «Es ist eine neue Bedrohung», sagte der Premier. Es seien Taten extremer Gewalt, die von Einzelgängern, Außenseitern, jungen Männern verübt würden.

Angeklagter war mehrfach auffällig

Innenministerin Yvette Cooper hatte am Montagabend bestätigt, dass der Angeklagte in seiner Jugend mehrfach mit der Polizei, Gerichten, der Jugendgerichtsbarkeit, Sozialdiensten und psychiatrischen Diensten in Kontakt gekommen sei. Zwischen Dezember 2019 und April 2021 sei er im Alter von 13 und 14 Jahren dreimal an das Präventionsprojekt gegen Extremismus («Prevent») verwiesen worden. Konsequenzen hatte das nicht.

«Diese Behörden haben es versäumt, das schreckliche Risiko und die Gefahr für andere zu erkennen, die von ihm ausgingen», sagte Cooper. Eine öffentliche Untersuchung in Großbritannien kann sehr langwierig und kostenintensiv sein.

dpa