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Spanien schickt mehr Einsatzkräfte ins Katastrophengebiet

In den vom Unwetter getroffenen Region werden vielerorts die Lebensmittel knapp. Straßen, Häuser und Geschäfte sind mit Schlamm bedeckt. Die Regierung sendet Verstärkung.

Erdmassen, Schutt und Autos werden nach der Naturkatastrophe von den Straßen beseitigt.
Foto: Víctor Fernández/EUROPA PRESS/dpa

Nach den starken Regenfällen in Spanien mit mindestens 158 Todesopfern mangelt es an vielen Orten an Nahrungsmitteln, Wasser und Strom. Die spanische Regierung hat angekündigt, ab Freitag weitere 500 Soldaten in die betroffene Region zu schicken, um die Logistik und den Verteilung von Hilfsgütern zu gewährleisten.

«Wir mussten einen Supermarkt ausräumen, um Lebensmittel an die Bevölkerung zu verteilen», sagte der Bürgermeister des Orts Alfafar, Juan Ramón Adsuara, dem Fernsehsender À Punt in der Provinz Valencia. In der Gemeinde mit 20.000 Einwohnern gebe es noch Menschen, die mit Leichen in ihren Häusern lebten. Mehr als 1.200 Soldaten beteiligten sich bereits an den Rettungsarbeiten. 

Einwohner, freiwillige Helfer und Rettungsdienste haben Schlamm, Schutt und weggespülte Autos von den Straßen geräumt. Die schweren Unwetter vom Dienstag haben vor allem in der Mittelmeerregion Valencia gewütet. Allein in der gleichnamigen Provinz wurden 155 der bestätigten Todesopfer gemeldet. Auch andere bei Touristen beliebte Regionen am Mittelmeer wie Andalusien und Murcia sowie Kastilien-La Mancha im Landesinneren waren betroffen.

Diebstähle in Einkaufzentren und Häusern

Der spanische Minister für Territorialpolitik, Ángel Víctor Torres, gab nach einer Sitzung des Krisenkomitees bekannt, dass weiterhin Dutzende Menschen vermisst würden. Aufgrund der hohen Zahl an Todesopfern würden zusätzliche Forensiker in das Katastrophengebiet entsandt und gegebenenfalls auch Unterstützung aus dem Ausland angefordert.

Bei der Instandsetzung der Infrastruktur und der Beseitigung blockierter Straßen wurden Fortschritte erzielt. Dennoch bleibt die Situation schwierig, so der Minister. Tausende Haushalte sind weiterhin ohne Strom. Um Plünderungen in Geschäften und Häusern zu bekämpfen, wird die Polizei verstärkt Präsenz zeigen. Medienberichten zufolge wurden in Einkaufszentren, die nach der Katastrophe unbeaufsichtigt waren, elektronische Geräte, Schmuck und Parfüm gestohlen. Laut der Nationalpolizei wurden 39 Verdächtige festgenommen.

dpa