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Steinmeier muss bei Israel-Besuch zweimal in Bunker flüchten

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erlebt während seines Israel-Besuchs den Krieg hautnah. Gleich zweimal ertönt der Raketenalarm, Sicherheitskräfte bringen ihn in Sicherheit.

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Foto: Depositphotos

Während seines Staatsbesuchs in Israel wurde Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Dienstagabend von den Realitäten des anhaltenden Nahost-Konflikts überrascht. Während er sich im renommierten King David Hotel in Jerusalem aufhielt, ertönte plötzlich Raketenalarm in der ganzen Stadt. Über Lautsprecher wurde sofort zum Schutzraum gerufen – auch Steinmeier und seine Delegation eilten in Sicherheit.

Nach etwa 20 Minuten konnte Entwarnung gegeben werden. Die israelischen Streitkräfte hatten laut Behördenangaben eine Rakete der Huthi-Rebellen aus dem Jemen erfolgreich abgeschossen. Doch die Gefahr war damit nicht vorbei.

Erneuter Alarm – am nächsten Morgen wieder im Bunker

Nur Stunden später, am Mittwochmorgen gegen 8 Uhr, dann der nächste Zwischenfall: Erneut heulten die Sirenen über Jerusalem. Wieder wurden die Hotelgäste, darunter der Bundespräsident, in den Schutzraum geschickt. Israel bleibt im Ausnahmezustand – und auch internationale Gäste sind davor nicht sicher.

Alltag in Angst: „Wir sind ausgebrannt“

Für viele Israelis gehört der permanente Alarm inzwischen zum Alltag. „Man gewöhnt sich nie ganz daran“, sagt ein Einwohner Jerusalems. Ein Journalist schildert: „Nach eineinhalb Jahren Krieg sind wir emotional erschöpft. Jeden Morgen denkt man zuerst an die eigene Sicherheit – nicht an Arbeit, nicht an Termine.“

Besuch im Kibbuz Be’eri – Erinnerungen an den Terror

Am Mittwoch besuchte Steinmeier zudem den Kibbuz Be’eri, unweit des Gazastreifens. Dort hatten Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 ein Massaker verübt, bei dem zahlreiche Menschen getötet wurden. Der Bundespräsident sprach vor Ort mit Überlebenden, hörte ihre Geschichten und sicherte erneut deutsche Unterstützung zu.

Die Bundesregierung stellt für den Wiederaufbau des schwer zerstörten Kibbuz sieben Millionen Euro bereit. Ein Zeichen der Solidarität – und eine Mahnung, wie nahe Krieg und Leid noch immer sind.

TS
Quellen: t-online.de