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Steuerschulden: Tate-Brüder müssen Millionen Pfund zahlen

Als frauenfeindlicher Influencer ist Andrew Tate reich geworden. In England Steuern bezahlt haben er und sein Bruder Tristan aber nie. Das kostet sie nun viel Geld. Weitere Anklagen warten bereits.

Gegen die Tate-Brüder Andrew (l.) und Tristan ist in Rumänien eine Ausreisesperre verhängt, solange dort Verfahren gegen sie laufen. (Archivbild)
Foto: Vadim Ghirda/AP

Der bekannte Influencer Andrew Tate, der für frauenfeindliche Aussagen bekannt ist, und sein Bruder Tristan haben jahrelang keine Steuern in Großbritannien bezahlt. Daher hat die Polizei in Südwestengland nun das eingefrorene Vermögen der Brüder in Höhe von mehr als 2 Millionen Pfund (2,4 Mio. Euro) beschlagnahmt, wie ein Gericht in London in Abwesenheit der Brüder entschieden hat.

Andrew (38) und Tristan (36) Tate haben derzeit in Rumänien rechtliche Probleme. Sie werden beschuldigt, Frauen missbraucht und ausgebeutet zu haben. Die Brüder bestreiten die Vorwürfe. Sie dürfen Rumänien nicht verlassen, solange die Verfahren noch laufen. Danach könnten sie nach Großbritannien ausgeliefert werden, wo ihnen ähnliche Straftaten vorgeworfen werden.

21 Millionen Pfund nicht versteuert

Der laufende Zivilprozess in London hatte jedoch nichts mit den strafrechtlichen Vorwürfen zu tun. Vielmehr zahlten die Täter zwischen 2014 und 2022 auf Einkünfte in Höhe von insgesamt 21 Millionen Pfund aus Online-Plattformen keine Steuern.

Die Polizei hatte deshalb bereits mehrere Konten der Brüder sowie einer Frau eingefroren, die Geld von ihnen erhalten hatte. Teile der Summe bestehen aus Kryptowährungen, die unter dem Namen der Frau gehalten wurden. In seinem Urteil betonte Richter Paul Goldspring, bei dem angeblich komplexen Finanzgefüge, das die Brüder aufgebaut hatten, habe es sich in Wirklichkeit um eine «glatte Steuervermeidung» gehandelt.

Von vielen Plattformen ausgeschlossen – aber nicht von X

Andrew Tate wurde aufgrund seines frauenfeindlichen Inhalts von sozialen Medien wie Tiktok, Facebook und YouTube ausgeschlossen. Auf der Plattform X von Tech-Milliardär Elon Musk kann er weiterhin posten und hat dort ungefähr 10,4 Millionen Follower.

Die Polizei und Schulen in Großbritannien warnen davor, dass Influencer wie Tate vor allem junge Männer und Teenager zu extremer Frauenfeindlichkeit radikalisieren könnten und vergleichen diese Methode mit Terroristen.

dpa