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Studie: ChatGPT und andere Tools Alltagswerkzeug für Jugend

Künstliche Intelligenz ist aus dem Alltag Jugendlicher kaum noch wegzudenken. Warum laut Studie gerade ChatGPT und Co. beim Lernen und in der Schule eine wichtige Rolle spielen.

Mit Abstand am häufigsten nutzen Jugendliche den KI-Chatbot ChatGPT des Betreibers OpenAI.(Illustration)
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Künstliche Intelligenz hat heute eine feste Rolle im Alltag von Jugendlichen, sei es über das Smartphone oder am Computer. Dennoch haben viele von ihnen weiterhin Schwierigkeiten mit der Selbstkontrolle beim Umgang mit ihren Handys, wie aus der sogenannten JIM- (Jugend, Information, (Multi-)Media)-Studie 2025 hervorgeht.

«KI ist im Alltag von Jugendlichen angekommen», bilanziert der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest in seiner Studie. «Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob Jugendliche KI einsetzen, sondern wie häufig, in welcher Form und wofür.» 

ChatGPT wird am meisten ausprobiert

Platzhirsch bei den Jugendlichen sei der KI-Chatbot ChatGPT des Betreibers OpenAI. Das Tool haben der Studie zufolge 84 Prozent bereits ausprobiert – das ist ein Zuwachs von 27 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Bei den 12- bis 13-Jährigen haben demnach 69 Prozent ChatGPT schon genutzt, in allen höheren Altersgruppen sind es jeweils knapp 90 Prozent. «Inzwischen arbeitet die Hälfte der Jugendlichen mindestens mehrmals pro Woche mit ChatGPT», heißt es in der JIM-Studie. 

Demnach folgen Google Gemini und Meta AI mit großem Abstand auf den Plätzen zwei und drei.

KI als Werkzeug 

«Insgesamt wird KI inzwischen weniger zum Ausprobieren und Spaß haben herangezogen», stellt die Studie fest. Sie habe sich zu einem Alltagswerkzeug entwickelt, das vor allem in der Schule an Gewicht gewinne. 

Eine Mehrheit von 74 Prozent der Befragten nutzt die KI bei Hausaufgaben und beim Lernen. In etwa gleich viele (70 Prozent) informieren sich mit der KI (plus 27 Prozentpunkte). Ebenfalls verbreitet sei die KI, um «herauszufinden, wie etwas geht» (54 Prozent). Knapp über die Hälfte (52 Prozent) gibt an, KI in der Schule oder im Unterricht einzusetzen. Jüngere Jugendliche verwenden KI dagegen eher zum Vergnügen (12-15 Jahre: 51 Prozent, 16–19 Jahre: 44 Prozent). 

Auch Erwachsene sind bei KI gefragt

«Damit steigt die Bedeutung von Informations- und Nachrichtenkompetenz und gewinnt mit dem Aspekt KI eine neue Dimension», bilanziert der Verbund in der Studie. Es sei notwendig, dass Jugendliche KI erkennen, KI-basierte Antworten einordnen und Quellen prüfen können. Sie müssten zudem aufpassen, ob KI willkürlich Wissenslücken füllt. 

«All diese Kompetenzen müssen sich auch Erwachsene erst aneignen», mahnen die Studien-Macher. Es liege in der gemeinsamen Verantwortung von Familie, Schule, Anbietern und Politik, diese Fähigkeiten zu vermitteln und Angebote bereitzustellen.

Selbstkontrolle fällt schwer

Viele der befragten Jugendlichen haben laut Studie Schwierigkeiten, das Smartphone beiseite zu legen: 68 Prozent gaben an, dass sie oft länger am Handy sind als geplant. 29 Prozent sind morgens oft müde, weil sie nachts zu lange am Smartphone waren.

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest umfasst die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und die Medienanstalt Rheinland-Pfalz, in Kooperation mit dem SWR.

dpa