Fast die Hälfte der 11- bis 17-Jährigen hat bereits Pornos gesehen. Der Anteil stieg von 35 auf 47 Prozent innerhalb von zwei Jahren.
Studie enthüllt: Jugendliche konsumieren vermehrt Pornos im Netz

Laut einer repräsentativen Studie im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW nehmen Kinder und Jugendliche im Internet immer mehr Pornografie zu sich.
Laut den Angaben hat fast die Hälfte der 11- bis 17-Jährigen bereits Pornos gesehen. Der Anteil der Minderjährigen, die solche Inhalte konsumieren, stieg innerhalb von zwei Jahren deutlich von 35 auf 47 Prozent. Mehr als die Hälfte dieser Gruppe sieht den ersten Porno bereits vor dem 14. Geburtstag.
Laut der Studie hat der Konsum von Pornografie Auswirkungen auf die sexuelle Entwicklung junger Menschen: Nur 25 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen betrachten Pornos als unrealistisch. Gleichzeitig geben mehr als 30 Prozent an, Inhalte aus Pornofilmen selbst ausprobieren zu wollen. Jungen äußern diesen Wunsch häufiger als Mädchen.
Fast jeder zehnte Jugendliche nutzt heutzutage KI-gestützte Chatbots, um Informationen über Sexualität zu erhalten.
Sexting nimmt zu
Auch das Versenden sexueller Inhalte, bekannt als Sexting, nimmt zu. Zehn Prozent der Befragten gaben an, bereits intime Inhalte verschickt zu haben. Im Jahr 2023 waren es nur sechs Prozent. Etwa ein Drittel hat solche Nachrichten erhalten, meist ohne zu fragen. Mädchen sind häufiger betroffen. Einige Jugendliche berichteten, dass sie beim Sexting zu Handlungen überredet wurden, die sie nicht wollten.
Ein Viertel der Minderjährigen berichtete, dass ihnen die pornografischen Inhalte gegen ihren Willen gezeigt oder zugeschickt wurden. Lediglich ein Drittel der Befragten empfand die Pornos als unrealistisch. Bei den 11- bis 13-jährigen Jungen lag dieser Anteil sogar nur bei 19 Prozent.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Konsum von Pornografie das Verhalten von Kindern und Jugendlichen beeinflusst: Fast die Hälfte der Jungen gab an, dass sie beim Versenden erotischer Nachrichten Handlungen oder Begriffe verwendeten, die sie aus den Pornos kennen (46 Prozent). Bei Mädchen ist dieser Zusammenhang deutlich weniger ausgeprägt (17 Prozent).
Fast 3.000 Befragte
Für die Studie wurden fast 3.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren bundesweit befragt. Die Landesanstalt für Medien NRW kämpft seit langem erfolglos darum, die gesetzlich vorgeschriebenen Altersverifikationssysteme bei den Betreibern von Porno-Portalen durchzusetzen.








