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Suchaktion im Fall Maddie wiederaufgenommen

Im Süden Portugals wird diese Woche nach langer Zeit wieder nach der seit 2007 verschwundenen Maddie gesucht. Finden die Ermittler etwas Wichtiges, das endlich zur Aufklärung beitragen kann?

Im Rahmen der Ermittlungen deutscher Behörden gegen den verurteilten Sexualstraftäter Christian B. wird eine Suchaktion in Portugal durchgeführt.
Foto: James Manning/PA Wire/dpa

Die neue Suchaktion im Fall der seit mehr als 18 Jahren verschwunden Madeleine McCann wird im Süden Portugals nach der nächtlichen Unterbrechung fortgesetzt. In dem circa 50 Hektar großen, abgesperrten Suchgebiet unweit des Algarve-Badeortes Praia da Luz seien wieder portugiesische und deutsche Beamte im Einsatz, berichteten die Zeitung «Correio da Manhã» und der TV-Sender «SIC Notícias».

Die portugiesische Kriminalpolizei hat gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass die Arbeiten wieder aufgenommen wurden. Es gibt jedoch noch keine offizielle Mitteilung zum bisherigen Verlauf der Suchaktion.

Laut «Correio da Manhã» wurden am Montag und Dienstag mehrere verlassene Häuser sowie Wasserbrunnen und Zisternen in Augenschein genommen. Auch seien einige Ausgrabungen durchgeführt worden. Etwas Relevantes sei aber nicht entdeckt worden, versicherte das gewöhnlich zuverlässige Blatt.

Haben neue Hinweise zur neuen Suche geführt?

Es ist nicht bekannt, ob neue Hinweise zu der neuen Suche geführt haben. Das aktuelle Suchgebiet wurde bereits mehrmals von den Ermittlern erkundet. In dem Feldgebiet, das ungefähr so groß wie 70 Fußballfelder ist, gibt es laut Medien nur ein bewohntes Haus und ansonsten einige verlassene Ruinen. Es liegt in der Nähe eines beliebten Urlaubsgebiets zwischen den Stränden Praia da Luz und Porto de Mós.

Diese Woche nehmen neben den Beamten beider Länder auch Taucher und Feuerwehrmänner an der neuen Suchaktion teil. Ebenso werden Bodenradare und Spürhunde eingesetzt. Der Medienrummel vor Ort ist erneut groß – aber nicht mehr so groß wie in den vergangenen Jahren, berichteten die portugiesischen Medien.

Die erste Suchaktion nach zwei Jahren wird voraussichtlich am Donnerstag enden, wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Anfrage bestätigte. Die Hintergründe der Suche, die von den portugiesischen Strafverfolgungsbehörden mit Hilfe von Beamten des deutschen Bundeskriminalamtes durchgeführt wird, können jedoch weiterhin nicht bekannt gegeben werden.

Verdächtiger könnte spätestens Anfang 2026 freikommen.

Maddie, wie das britische Mädchen genannt wird, verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer Ferienanlage in Praia da Luz im Bezirk Lagos. Deutsche Ermittler gehen davon aus, dass Maddie entführt und ermordet wurde. Sie verdächtigen den 48 Jahre alten Deutschen Christian B., der derzeit wegen eines anderen Falls in einem deutschen Gefängnis sitzt.

Die Strafverfolgungsbehörde aus Niedersachsen ist zuständig, da der Verdächtige seinen letzten Wohnsitz in Deutschland in Braunschweig hatte. Der vorbestrafte Sexualstraftäter verbüßt derzeit eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz – dem Ort, an dem Madeleine verschwand. Es liegt keine Anklage gegen ihn im Fall Maddie vor; die Unschuldsvermutung gilt. Der Mann könnte spätestens Anfang 2026 freikommen.

dpa