Ein Supervulkan vor den Toren Neapels erwacht – Experten schlagen Alarm. Droht Europa eine Naturkatastrophe mit globalen Folgen?
Supervulkan vor Ausbruch? „Wird den Planeten ins Chaos stürzen.“

In Süditalien sorgt ein schlafender Riese für wachsende Besorgnis. Der Supervulkan Campi Flegrei, nur wenige Kilometer westlich von Neapel gelegen, zeigt beunruhigende Anzeichen neuer Aktivität. Wissenschaftler registrieren verstärkte Erdbeben, aufsteigendes Magma und gefährliche Gasemissionen – ein Szenario, das nicht nur Italien, sondern ganz Europa in den Abgrund reißen könnte.
Heftige Beben erschüttern die Region
Bereits im Mai bebte die Erde mit einer Stärke von 4,4 – das stärkste Erdbeben in der Region seit 40 Jahren. Das Epizentrum lag nahe der Stadt Pozzuoli. In nur sechs Monaten verzeichneten Experten über 3.000 kleinere Erschütterungen. Das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) schlägt Alarm: Geschmolzenes Gestein, sogenanntes Magma, drückt sich bedrohlich nahe an die Erdoberfläche.
Magma steigt auf – Explosionsgefahr wächst
Es sind nicht nur die Erdbeben, die die Fachwelt nervös machen. Forscher rund um den Geowissenschaftler Gianmarco Buono haben festgestellt, dass rund 80 Prozent der Gasemissionen – darunter auch CO₂ – direkt aus der Magmakammer stammen. Dieses Gas staut sich in den Gesteinsschichten, bis der Druck Risse verursacht. Genau solche Risse könnten den tödlichen Ausbruch einleiten.
Der Boden hebt sich wie ein Ballon
Ein weiteres Warnsignal ist der sogenannte Bradyseismus: Seit 2005 hebt sich der Boden im Raum Pozzuoli kontinuierlich – mittlerweile um rund 1,4 Meter. Die Gesteinsschichten reagieren nicht mehr elastisch, sondern zeigen erste Brüche. Forscher vergleichen den Boden mit einem Ballon, der kurz vorm Platzen steht.
Millionen Menschen in der Schusslinie
Besonders dramatisch: Im Großraum Neapel leben rund vier Millionen Menschen – viele davon direkt am Rand der potenziellen Eruptionszone. Zwar existieren Evakuierungspläne der italienischen Behörden, doch ein geordnetes Vorgehen bei einer plötzlichen Explosion erscheint nahezu unmöglich. Die dicht besiedelte Region könnte innerhalb von Stunden im Chaos versinken.
Ein Ausbruch würde ganz Europa treffen
Die Geschichte warnt: Vor etwa 40.000 Jahren schleuderte eine Explosion des Campi Flegrei Asche in weite Teile Europas. Die globale Temperatur sank spürbar, der Klimawandel wurde beschleunigt. Sollte der Vulkan heute ausbrechen, wären nicht nur Italien, sondern auch Deutschland, Frankreich und weitere Länder betroffen. Der Flugverkehr müsste eingestellt werden, Stromnetze könnten ausfallen – die Folgen wären verheerend.
Keine Entwarnung – Warnstufe bleibt erhöht
Seit 2012 gilt in der Region die zweithöchste Warnstufe – Gelb. Das bedeutet: erhöhte Aktivität, ständige Überwachung. Eine konkrete Vorhersage, wann der Vulkan ausbricht, ist jedoch nicht möglich. Die Experten analysieren die Daten rund um die Uhr, doch der Supervulkan bleibt unberechenbar.