Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Goldschakal auf Sylt darf wieder gejagt werden

Das Verwaltungsgericht hat den Eilantrag gegen den Abschuss abgelehnt. Eine Ausnahme zum Tötungsverbot dient der Abwendung eines ernsten landwirtschaftlichen Schadens.

Der Goldschakal, der auf Sylt Dutzende Lämmer gerissen hat, darf wieder gejagt werden (Archivbild).
Foto: Lea Sarah Albert/dpa

Der Sylter Goldschakal, der Dutzende Lämmer auf der Insel getötet hat, darf wieder gejagt werden. Das Verwaltungsgericht hat heute den Eilantrag gegen den Abschuss abgelehnt, wie das Gericht mitteilte. Es liege eine zulässige Ausnahme zum Tötungsverbot vor, hieß es zur Begründung. Die Ausnahme diene der «Abwendung eines ernsten landwirtschaftlichen Schadens». Die artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zum Abschuss endet am 31. Juli.

Gericht sieht keine zumutbare Alternative zur Tötung 

Es sei festzustellen, dass durch das Tier eine «Übertötung» stattgefunden habe, teilte das Gericht weiter mit. Der Goldschakal habe nachweislich in einem engen zeitlichen und örtlichen Zusammenhang eine enorme Anzahl von Schafen gerissen. 76 Tiere derselben Herde seien in drei Rissvorfällen im Mai getötet worden, die eindeutig auf den Goldschakal zurückgeführt werden könnten. Eine zumutbare Alternative zur Tötung des Tieres – etwa in Form eines Einfangens – sei nicht gegeben. 

Laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) handelt es sich um den ersten bestätigten Abschuss eines Goldschakals in Deutschland. Es besteht die Möglichkeit, innerhalb von zwei Wochen Beschwerde gegen den Beschluss (Az. 8 B 16/25) beim Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgericht einzulegen.

Am Ende der letzten Woche hat das Verwaltungsgericht einen sogenannten Hängebeschluss erlassen, der die Jagd auf den Goldschakal vorerst stoppte. Ein Naturschutzverband hatte die Ausnahmegenehmigung des Landesamts für Umwelt angefochten. Der Hängebeschluss sollte sicherstellen, dass keine unwiderruflichen Tatsachen geschaffen werden, bevor eine Entscheidung in der Sache getroffen wird.

Goldschakal seit längerem unauffällig 

Es wurde seit einiger Zeit kein Goldschakal mehr auf der Insel gesehen. Bis Anfang dieser Woche gab es auch keine weiteren Berichte über Rissvorfälle. Das Umweltministerium geht jedoch nicht davon aus, dass das Tier Sylt verlassen hat.

Nach Berichten aus der Vorort wurden mehr als 90 Tiere getötet, zuletzt in der Nähe von List. Die Risse, die über die 76 hinausgingen, wurden jedoch nicht so schnell gemeldet, dass verlässliche Proben für einen DNA-Nachweis hätten entnommen werden können, wie eine Sprecherin des Umweltministeriums Anfang der Woche sagte.

dpa