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Tödlicher Sturz in Hamburg: Verdächtige festgenommen

Eine Gruppe attackierte Anwesende, Jugendlicher stürzte vom Balkon. Verdächtige gefasst, Ermittlungen laufen.

Ein junger Mann stirbt nach dem Sturz aus dem achten Stock eines Hochhauses im Hamburg Süden.
Foto: Jonas Walzberg/dpa

Die Polizei in Hamburg untersucht Hinweise auf eine mögliche Straftat nach dem tödlichen Sturz eines 15-Jährigen aus einem Hochhaus. Fünf Verdächtige wurden festgenommen, wie Ermittler bestätigten. Es besteht der Verdacht eines Tötungsdelikts. Die Ursache des Sturzes ist weiterhin unklar, so die Polizei.

Der Jugendliche starb in der Nacht zum Montag, als er vom Balkon des achten Stockwerks des Hochhauses fiel. Am nächsten Morgen flatterte das Absperrband im Wind. Polizisten errichteten ein Zelt, um die Stelle, an der die Leiche gefunden wurde, zu verdecken. Ein dpa-Reporter beobachtete, wie Beamte den Boden absuchten. Andere Polizisten sicherten die Umgebung mit Maschinenpistolen.

Streit vor dem Sturz?

Die Polizei nimmt an, dass es vor dem Sturz zu einem Streit kam. Eine Gruppe soll gewaltsam in eine Wohnung im Hochhaus im südlichen Stadtteil Wilstorf eingedrungen sein, der nicht weit von Niedersachsen entfernt liegt. Die Polizei hat Berichte über den Einsatz einer Machete nicht bestätigt. Es war noch unklar, ob der 15-Jährige in der Wohnung lebte oder nur zu Besuch war.

Die Polizei gab weitere Informationen zum Vorfall bekannt: Neben dem Jugendlichen sollen sich in der Wohnung drei weitere junge Leute – im Alter zwischen 17 und 21 Jahren – aufgehalten haben.

Es wird behauptet, dass die Gruppe diese Personen angegriffen hat. Laut der Polizei stürzte der Jugendliche dann vom Balkon. Die alarmierten Polizisten entdeckten den leblosen 15-Jährigen vor dem Hochhaus. Dort verstarb er.

 

Die drei anderen jungen Leute blieben laut Polizei unverletzt. Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes kümmerten sich um die Angehörigen des Verstorbenen und Augenzeugen. Am Nachmittag hatte die Polizei keine Informationen darüber, ob die mutmaßlichen Angreifer den 15-Jährigen kannten.

Verdächtige in Taxis gestellt 

Bevor die Beamten ankamen, flüchteten die Verdächtigten. Die Polizei startete eine Fahndung, an der sich mehr als zwei Dutzend Streifenwagenteams beteiligten. In Hammerbrook, einem Stadtteil etwa 20 Autominuten vom Hochhaus entfernt, kontrollierten Polizisten zwei Taxis, in denen insgesamt fünf Fahrgäste saßen. Da die Fahrgäste den Täterbeschreibungen entsprachen, wurden sie von den Beamten festgenommen.

Es handelt sich bei den Verdächtigen um vier Syrer im Alter von 16 bis 20 Jahren und eine 22-jährige Irakerin. Gemäß der Polizeisprecherin gibt es derzeit keine weiteren Verdächtigen.

Staatsanwaltschaft und Mordkommission ermitteln

Die Polizei hat angekündigt, dass die Entscheidung über den Verbleib der Festgenommenen zu einem späteren Zeitpunkt getroffen werden soll. Am Nachmittag gab es keine neuen Informationen dazu. Staatsanwaltschaft und Mordkommission sind an den Ermittlungen beteiligt.

dpa