Der Deutsche Wetterdienst warnt eindringlichst vor gefährlichen Tornados.
Tornado-Warnung für Deutschland
Es ist kalt und nass, wie von den Meteorologen vorhergesagt. Das herbstliche Wetter war zu erwarten. Am Mittwoch traten in NRW sogar einige Tornados auf, und auch für heute gibt der Deutsche Wetterdienst eine Warnung vor möglichen Windhosen heraus.
Herbst startet mehr als stürmisch
Der Herbst zeigt sich in Nordrhein-Westfalen weiterhin von seiner stürmischen und ungemütlichen Seite, mit starkem Wind, Regen und Gewittern. Auf der Onlineplattform X berichtet das Tornado Kartierungs- & Untersuchungsprojekt Deutschland (TorKUD): „Heute Abend (25.09.2024) kam es gegen 18:30 Uhr zu einem Tornado östlich von Velen in NRW. Über mögliche Schäden ist bisher nichts bekannt. Auch in den Regionen Alpen und Wesel wurde ein möglicher Tornado gemeldet.“
🟢 Heute Abend (25.09.2024) kam es gegen 18:30 Uhr zu einem #Tornado östlich von #Velen in #NRW. Über mögliche Schäden ist bislang nichts bekannt. Auch bei #Alpen und #Wesel wurde ein möglicher #Tornado gemeldet. Mehr folgt noch.
— TorKUD.de (@TorKUDde) September 25, 2024
📷 Video von ©Tobias Markowiak: pic.twitter.com/VMMU00qWit
Eine starke Windböe sorgte am Mittwochabend in Kasewinkel bei Münster für das Umstürzen mehrerer Bäume innerhalb kürzester Zeit. Gegen 19:30 Uhr gingen bei der Leitstelle der Feuerwehr Münster mehrere Notrufe ein. Laut einem Sprecher war nur ein lokal begrenztes Gebiet betroffen. Löscheinheiten rückten mit Motorkettensägen und einer Kraftfahrdrehleiter aus, um die Bäume, die teilweise auf Straßen gefallen waren, zu entfernen. Verletzte gab es nicht, und auch Dächer mussten nicht gesichert werden. Rund 30 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz.
Auf der Website www.tornadoliste.de wurden am Mittwochabend zwei Tornados in Nordrhein-Westfalen, in Gescher-Hochmoor und Rheinberg-Wallach, als bestätigt eingestuft. Darüber hinaus wurden zwei Verdachtsfälle verzeichnet. Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net sagte gegenüber BILD: „Solche Ereignisse sieht man auf normalen Wetterkarten nicht. Tornados können nicht vorhergesagt werden, es bleibt bei Augenzeugenberichten.“
Am Donnerstag rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) ebenfalls mit teils starken bis stürmischen Böen, auch in tieferen Lagen. Ab dem Nachmittag könnten zudem einzelne Gewitter und Schauer auftreten, und vereinzelt sei ein Tornado nicht auszuschließen.
In den nächsten Tagen steht uns windiges #Herbstwetter bevor. Vor allem am Freitag erwarten wir an den Küsten sowie in den Hochlagen der Mittelgebirge sogar einzelne schwere #Sturmböen. /V pic.twitter.com/qD5C6Uj10g
— DWD (@DWD_presse) September 25, 2024
Klimatologe Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de erklärte gegenüber BILD: „Am Freitag wird mit einem Randtief Kaltluft mit großem Getöse nach Deutschland einfallen. Auch wenn es kein Orkantief ist, sind besonders in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen teilweise schwere Sturmböen zu erwarten. Die stärksten Böen werden voraussichtlich am Nachmittag auftreten.“
Die aktuellen Windmodelle zeigen jedoch noch erhebliche Unterschiede in der Prognose des Randtiefs: Während das Icon-Modell eher moderate Spitzenböen von 60 bis 70 km/h vorhersagt, prognostizieren die US-amerikanischen und britischen Modelle GFS und UKMO deutlich stärkere Böen.
Laut dem Deutschen Wetterdienst werden in Deutschland jährlich 20 bis 60 Tornados nachgewiesen. Zerstörerische Wirbelstürme sind hier jedoch selten. Grundsätzlich können Tornados überall dort entstehen, wo starke Schauer und Gewitter auftreten. Tornado-Hotspots in Deutschland sind vor allem der Süden und Westen, da es in diesen Regionen im Vergleich zum Rest des Landes wärmer und schwüler ist.
Es wird kälter in Deutschland
Klimatologe Brandt sagte gegenüber BILD: „Heute und morgen gibt es noch viel Regen, aber am Wochenende sind nur noch vereinzelte Schauer zu erwarten. Besonders der Sonntag wird richtig sonnig. Trotz kühler Temperaturen wird es ein wunderschöner Tag. Am Sonntagmorgen besteht allerdings die Möglichkeit von Bodenfrost und Frost in den Mittelgebirgen.“
Nach dem stürmischen Wetter zieht kalte Polarluft heran, was die kühlen Temperaturen am Sonntagmorgen erklärt. Wetterexperte Jung ergänzte gegenüber BILD: „Von Samstag auf Sonntag wird es deutlich frischer. Die Kälte kommt kurzzeitig aus dem Nordwesten, sodass die Temperaturen am Sonntagmorgen teils unter 10, stellenweise sogar unter 5 Grad fallen, mit Bodenfrostgefahr.“