Warum musste Besar Nimani sterben? Mitten in Bielefeld treffen den früheren Sportler 16 Schüsse. Die Nebenkläger hoffen, dass der Prozess das Motiv aufzeigt.
Toter Ex-Boxprofi: Prozessauftakt mit hohem Polizeischutz
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Der Prozess um den gewaltsamen Tod des ehemaligen Boxprofis Besar Nimani hat am Landgericht Bielefeld unter starkem Polizeischutz begonnen. Die Verlesung der Anklage durch die Staatsanwaltschaft verzögerte sich um 45 Minuten. Vor dem Saal mussten Besucher, Nebenkläger und Medienvertreter zuvor eine zeitaufwendige Sicherheitskontrolle passieren.
Der 34-jährige Deutsche, der des heimtückischen Mordes angeklagt ist, hat über seinen Anwalt angekündigt, dass er sich nicht zum Tatvorwurf äußern wird. Möglicherweise werde er zu einem späteren Zeitpunkt etwas zu seinem Lebenslauf sagen.
Gemäß der Anklage wird behauptet, dass der Bielefelder am 9. März 2024 gegen 18.00 Uhr in der Bielefelder Innenstadt vor einem Friseursalon den ehemaligen Mittelgewichtsboxer mit insgesamt 16 Schüssen niedergeschossen hat. Gemeinsam mit einem anderen Mann, der noch mit internationalem Haftbefehl gesucht wird, soll er die Tat geplant und ausgeführt haben. Das Motiv ist bis heute unklar.
Unmittelbar geschossen – Heimtücke
Wie Staatsanwalt Veit Walter erklärte, war der 38-jährige Nimani nicht auf den Angriff vorbereitet. Die beiden Männer hatten ihm aufgelauert, daher die Anklage wegen heimtückischen Mordes. Beide Männer trugen geladene Waffen, hatten ohne Vorwarnung geschossen und ihren gemeinsamen Tatplan umgesetzt, so Walter.
Der ehemalige Profisportler wurde mehrfach, auch in Herz und Lunge, getroffen und verblutete noch am Tatort. Ein Urteil wird das Landgericht frühestens Ende März verkünden. Mehrere Familienmitglieder des Opfers treten als Nebenkläger auf. Der Vorsitzende Richter Sven-Helge Kleine kündigte in Richtung der voll besetzten Zuschauerplätze an, Zwischenrufe nicht zu akzeptieren und Störer des Saals zu verweisen.