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Tragischer Vorfall in Thailand: Elefant tötet spanische Touristin

Tierschützer warnen vor Gefahren und Grausamkeit in Elefantencamps, fordern Abstand zu den Tieren.

Nach dem Tod einer Spanierin in einem Elefantencamp machen Tierschützer mobil. (Symbolbild)
Foto: Carola Frentzen/dpa

Als Reaktion auf den Tod einer spanischen Urlauberin in einem Elefantencamp in Thailand kritisieren Tierschützer die bei Touristen beliebten Einrichtungen scharf. Das Tier hatte die 22-jährige Studentin am Freitag auf Koh Yao Yai, einer Insel im Süden des Landes, tödlich verletzt. Der tragische Vorfall sei «eine eindringliche Erinnerung an die Grausamkeit und Gefahr, die mit der Gefangenschaft wilder Tiere verbunden ist», erklärte die Tierrechtsorganisation Peta. 

«Elefanten sind hochintelligente, sensible Wesen, die in unnatürlichen Umgebungen, in denen sie gezwungen sind, mit Menschen zu interagieren, enorm leiden, was oft zu unvorhersehbarem und gefährlichem Verhalten führt», sagte Jason Baker, Vizepräsident für internationale Kampagnen bei Peta Asien.

https://x.com/PETAAsia/status/1876538332634874213

Es wird berichtet, dass der Elefant die Touristin mit seinem Rüssel getroffen hat. Das Unglück geschah vor den Augen ihres Freundes und anderer Touristen, als die Frau gerade mit dem Elefanten badete – einer der Höhepunkte bei Besuchen solcher Zentren.

Camps sind wichtige Einnahmequelle

In Thailand leben mehrere tausend domestizierte Elefanten mit ihren Mahouts (Elefantenführern) zusammen. In den letzten Jahren hat die stark kritisierte Ausbeutung der Tiere für touristische Reittouren zwar abgenommen, aber dafür bieten zahlreiche Elefantencamps, die meist als Auffangstationen für gerettete Tiere beworben werden, scheinbar tierfreundliche Begegnungen mit Thailands Nationaltier an.

Die Einrichtungen sind eine bedeutende Einnahmequelle im Tourismus. Viele Thailand-Reisende haben den engen Kontakt mit Elefanten ganz oben auf ihrer Wunschliste – und sie sind bereit, dafür zu zahlen. Halbtagestouren kosten in der Regel mindestens 60 Euro. Besucher können die Tiere füttern, mit ihnen im Camp spazieren gehen und oft auch gemeinsam in Flüssen oder Tümpeln ein Schlamm-Bad nehmen. Es gibt jedoch große Unterschiede: Während einige Zentren auf das Wohl der Tiere achten, steht in anderen hauptsächlich der Profit im Vordergrund.

Die Botschaft an die Öffentlichkeit laute, sich von allen Einrichtungen fernzuhalten, in denen direkter Kontakt mit Elefanten möglich sei, betonte Baker. «Echte Schutzgebiete bieten nur Beobachtungstouren an und halten Besucher in angemessener Entfernung von den Elefanten, um die Tiere nicht zu stören – oder Besucher in Gefahr zu bringen.»

dpa