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Trump kündigt 100-Prozent-Zoll auf Arzneimittelimporte an

US-Präsident Trump kündigt einen neuen Zoll auf Medikamente an – und bietet zugleich einen Ausweg.

US-Präsident Trump will Zölle in Höhe von 100 Prozent auf importierte Arzneimittel erheben lassen.
Foto: Alex Brandon/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump hat auf seiner Plattform Truth Social angekündigt, dass ab dem 1. Oktober Zölle von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte in die Vereinigten Staaten erhoben werden. Um die Zölle zu umgehen, könnten Arzneimittelhersteller eine Produktionsstätte in den USA errichten. Unternehmen, die bereits mit dem Bau begonnen haben oder einen Baubeginn festgelegt haben, sind von den geplanten Zöllen ausgenommen.

Die deutsche Pharmaindustrie hatte insbesondere Zölle befürchtet: Die USA sind ihr wichtigster Exportmarkt, knapp ein Viertel der deutschen Pharma-Exporte gehen dorthin. Aber auch für Indien sind die Zölle schmerzhaft: Das südasiatische Land exportiert hauptsächlich Arzneimittel in die USA.

USA für deutsche Pharmabranche wichtigstes Exportland

Seit Sommer gibt es einen Deal zwischen den USA und der EU, bei dem ein Basiszollsatz von 15 Prozent für EU-Importe in die Vereinigten Staaten festgelegt wurde. Für europäische Hersteller von Arzneimitteln, Halbleitern und Bauhölzern war jedoch bisher unklar, ob die Zollobergrenze von 15 Prozent auch für sie gilt.

Auch die Autohersteller waren bis zuletzt unsicher – erst am Donnerstag wurde klar, dass die Zölle für Autos aus der EU in die USA rückwirkend zum 1. August von 27,5 Prozent auf 15 Prozent gesenkt werden.

Laut dem Statistischen Bundesamt ist die USA für die deutsche Pharmabranche mit rund 130.000 Beschäftigten das wichtigste Exportland. Im Jahr 2024 wurden Waren im Wert von 27 Milliarden Euro in die USA exportiert, was fast ein Viertel der deutschen Pharmaexporte entspricht. Dies zeigt, dass die deutsche Pharmabranche deutlich stärker vom US-Markt abhängig ist als der Maschinenbau und die Chemieindustrie. Besonders hohe Nachfrage bestand nach Impfstoffen.

dpa