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Pop-Girlband verurteilt wegen "schamlosen Verhaltens"

Istanbuler Gericht verhängt Bewährungsstrafe nach provokantem Konzertauftritt mit knapper Kleidung und anzüglichen Bewegungen.

Türkische Flagge (Archivbild)
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Die türkischen Behörden haben eine bekannte türkische Pop-Girlband wegen «schamlosen Verhaltens» verurteilt. Das Istanbuler Gericht verhängte gegen die sechs Sängerinnen der Gruppe «Manifest» eine Strafe von drei Monaten und 22 Tagen auf Bewährung, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Auch eine Sängerin, die einen Gastauftritt bei einem Konzert der Gruppe hatte, wurde demnach auf Bewährung verurteilt. 

Der Auslöser war ein Konzert im September in Istanbul vor tausenden Fans. Die sechs Sängerinnen Anfang 20 trugen bei ihrem Auftritt knappe Kleidung, die Dessous ähnelten, und begeisterten mit ihren Tanzeinlagen das Publikum.

In der Begründung des Gerichts hieß es nach Angaben der Tageszeitung «Cumhuriyet» unter anderem, die Sängerinnen hätten auf der Bühne Bewegungen gemacht, die an Geschlechtsverkehr erinnerten.

«Manifest»: Mit Musik und Tanz Menschen zusammenbringen

Nachdem die Ermittlungen im September bekannt geworden waren, teilten die Sängerinnen mit, dass sie nicht die Absicht hatten, mit ihrem Auftritt jemanden zu verärgern oder Empfindlichkeiten zu ignorieren. Sie waren betrübt über die Situation. Das Ziel der Band ist es, mit Musik und Tanz Menschen jeden Alters und jeder Einstellung zusammenzubringen.

«Manifest» wurde vor knapp einem Jahr bei einer Talentshow auf YouTube gegründet und hat seitdem einen kometenhaften Aufstieg erlebt.

dpa