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Turbulentes 2:2 bei Hjulmands Rückkehr in die Heimat

Kasper Hjulmand erlebt bei der Rückkehr als Leverkusen-Trainer ein Wechselbad der Gefühle – und Bayer rettet sich in letzter Minute zu einem Punkt.

Der Umbruch bei Bayer Leverkusen gestaltet sich weiter schwierig.
Foto: Christian Charisius/dpa

Fußball-Wahnsinn in Kopenhagen: Kasper Hjulmand hat bei seiner Rückkehr in die Heimat im ersten Auswärtsspiel als neuer Trainer von Bayer Leverkusen den ersten Dämpfer erlitten. Beim dänischen Doublesieger FC Kopenhagen kam der deutsche Vizemeister nach einer verrückten Schlussphase mit drei Toren in zehn Minuten nicht über 2:2 (0:1) zum Champions-League-Auftakt hinaus.

Ein großartiges Freistoßtor von Alejandro Grimaldo (82. Minute) und der Last-Minute-Ausgleich durch ein Eigentor von Pantelis Hatzidiakos (90.+2) retteten Hjulmand und die lange enttäuschende Werkself vor einem Rückschlag. Der ehemalige Schalke-Profi Jordan Larsson (9.) und Robert Silva (86.) hatten den FCK zweimal in Führung gebracht.

Der neue Bayer-Coach Hjulmand hatte sich seine Rückkehr an die Stätte früherer Erfolge als dänischer Nationaltrainer sicher anders vorgestellt. «Natürlich ist das ein besonderes Spiel an einem speziellen Ort. Aber wenn das Spiel startet, ist es ein Spiel wie jedes andere auch», hatte Hjulmand vor der Partie im «Parken» gesagt, wo er auch tragisches erlebt hatte. 

Vor vier Jahren bei der EM hatte der jetzige Wolfsburger Christian Eriksen einen Herzstillstand erlitten. Der Nachfolger des in Leverkusen früh geschassten Erik ten Hag hatte sich nach eigener Auskunft indes kaum mehr mit der Erinnerung an das traumatische Erlebnis von 2021 beschäftigt und stattdessen den Fokus auf Fußball legen wollen. «Lasst uns eine spezielle Nacht erleben und eine Fußball-Party zelebrieren», hatte Hjulmand gesagt.

Er erhielt sie, zumindest am Schluss – jedoch anders als erwartet. Bei seinem Champions-League-Comeback als Trainer nach 13 Jahren startete er direkt daneben. Innerhalb von nicht einmal zehn Minuten brachte Larsson den FCK in Führung. Edmond Tapsoba hatte den Sohn des ehemaligen schwedischen Nationalspielers Henrik Larsson entwischen lassen.

Zu viele Ballverluste: Kapitän Andrich unglücklich

Etwa 20 Minuten später wurde Hjulmand erstmals aktiv am Spielfeldrand und versuchte, seinem Team Struktur und Ordnung zu verleihen. Bayer erspielte sich jedoch zunächst keine größeren Chancen. Besonders im defensiven Mittelfeld hatten die Rheinländer Schwierigkeiten. Die in der Liga gesperrten Robert Andrich und Ezequiel Fernández erhielten dort den Vorzug. Vor allem Kapitän Andrich agierte unglücklich und verlor viele Bälle.

Bei einer dieser Umschaltsituationen, die Kopenhagen immer hervorragend umsetzte, verfehlte der ehemalige Dortmunder Youssoufa Moukoko kurz vor der Halbzeitpause beinahe das 2:0, scheiterte jedoch am stark reagierenden Bayer-Torhüter Mark Flekken.

Rolfes gesteht: Umbruch gestaltet sich schwierig

«Natürlich kann noch nicht alles funktionieren», hatte Sportchef Simon Rolfes vor dem Spiel noch bei DAZN im Hinblick auf den riesigen Umbruch im Sommer gesagt. Etliche Leistungsträger hatte Bayer abgegeben und zudem Meistercoach Xabi Alonso an Real Madrid verloren. «Wir wollen eine neue Titelmannschaft aufbauen. Die wird auch in dieser Saison aber noch nicht ihr Maximum erreichen.» Tatsächlich hat das aktuelle Leverkusener Team kaum etwas mit der formidablen Mannschaft zu tun, die im vergangenen Jahr das Double gewonnen hatte. 

Auch mit Aleix Garcia auf der Doppel-Sechs neben Andrich für Fernández wurde es nach der Pause zunächst nicht besser für Leverkusen, das sich weiterhin schwer tat gegen die Dänen, die kaum mehr als Einsatz und Willen zu bieten hatten. Immerhin bäumte sich Leverkusen noch einmal auf und drückte spät auf den Ausgleich. Dieser wurde tatsächlich durch einen Standard erzielt. Grimaldo traf wie schon beim 3:1 gegen Frankfurt in der Liga per Freistoß und leitete damit die kuriose Schlussphase ein, in der beide Teams jeweils noch einmal trafen.

dpa