Was hat es mit dem U-Boot vor Rügen wirklich auf sich? Ein harmloses Urlaubs-Video bringt einen Familienvater aus Sachsen-Anhalt in Schwierigkeiten – sein Facebook-Profil wird plötzlich gesperrt. War das nur ein technischer Zufall oder steckt mehr dahinter?
U-Boot vor Rügen entdeckt – Urlauber filmt mysteriöse Szene und wird gesperrt!

U-Boot-Auftritt sorgt für Wirbel auf Rügen
Ein eigentlich entspannter Urlaub auf Rügen wurde für René Baier aus Sachsen-Anhalt zum ungewollten Medienspektakel. Am Dienstag beobachtete er vor Sassnitz ein U-Boot in Begleitung der Küstenwache und hielt die ungewöhnliche Szene mit seinem Handy fest. Das Video teilte er zunächst in einer Facebook-Gruppe – und wurde daraufhin prompt für 24 Stunden auf der Plattform gesperrt. Begründung: „aus Sicherheitsgründen“.
Plötzlicher Anruf und mysteriöse Warnung
Kurz nach der Sperre soll sich ein Vertreter des Rüstungsunternehmens ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) bei Baier gemeldet haben – mit einer eindringlichen Bitte: Er solle alle Aufnahmen löschen und keine weiteren Informationen verbreiten. TKMS wollte sich auf Anfrage des NDR nicht zu dem Vorfall äußern und verwies auf „militärische Geheimhaltung“. Auch von offizieller Seite gab es keine klare Bestätigung über den Zweck des Manövers.
Spezial-U-Boot für Israel in der Ostsee unterwegs?
Laut dem Kieler Journalisten Frank Behling handelt es sich bei dem gesichteten U-Boot vermutlich um die „Drakon“ – ein Modell vom Typ Dolphin, das für das israelische Militär gebaut wird. Markant: Der blaue Turm, der auch auf den Videoaufnahmen von René Baier zu erkennen ist. Die „Drakon“ war erst am 24. Juli zu ihrer ersten Erprobungsfahrt gestartet.
Für Probefahrten seien die tiefen Gewässer zwischen Rügen und Bornholm ideal, heißt es aus Expertenkreisen. Sie bieten sowohl Sicherheit vor neugierigen Blicken als auch ausreichend Tiefe für anspruchsvolle Tests – von Tauchmanövern bis hin zu Belastungstests am Meeresgrund.
Facebook-Sperre und Medienflut statt Urlaubsidylle
Der Rummel um das Video überrascht René Baier sichtlich. „Ich wollte doch nur ein cooles Urlaubsfoto posten“, erklärt er gegenüber dem Nordkurier. Stattdessen klingelt sein Telefon ununterbrochen – von Medienanfragen aus ganz Deutschland bis hin zu Kommentaren in sozialen Netzwerken. Selbst sein Arbeitgeber wurde wegen des Videos kontaktiert.
Facebook gab sein Profil nach knapp 24 Stunden wieder frei – ob die Sperre wirklich mit dem U-Boot-Clip zusammenhing, bleibt unklar. Für Baier und seine Familie ist der Erholungsurlaub auf jeden Fall vorbei: „Mein Sohn macht schon Witze, dass ich auf der Hanse Sail verhaftet werde“, sagt er schmunzelnd.
Geheimnisvolle Aufnahmen und offene Fragen
Trotz des Trubels hat René Baier seine Aufnahmen dem Nordkurier zur Verfügung gestellt – und damit das Interesse an dem mysteriösen Vorfall noch weiter befeuert. Dass ein ziviles Video so schnell derartige Konsequenzen nach sich zieht, sorgt nicht nur auf Rügen für Gesprächsstoff. Warum wurde das U-Boot abgeschirmt? Und warum reagierten Behörden und Facebook so sensibel auf einen Clip, der tausende Male angesehen wurde? Die Antworten bleiben bislang aus.