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Uber startet Fahrten mit Fahrerinnen nur für Frauen

Studien zeigen: Frauen fühlen sich nachts draußen oft unsicherer als Männer. Auf der Uber-App können sie Fahrten deshalb nun ausschließlich bei Fahrerinnen buchen. Die Idee hatten auch schon andere.

Das Angebot soll im Rahmen einer Pilotphase zunächst nur in Berlin, Frankfurt und München verfügbar sein. (Symbolbild)
Foto: Christoph Reichwein/dpa

Frauen können nun auf der Fahrdienst-Plattform Uber in mehreren Großstädten die Option wählen, ausschließlich von einer Fahrerin zum Ziel gebracht zu werden. Uber möchte damit das Sicherheitsgefühl von Frauen, insbesondere nachts, verbessern, wie das Unternehmen mitteilte. Es wird kein Aufpreis für eine Fahrt mit einer Fahrerin erhoben. Lediglich das Geschlecht muss in der App angegeben werden.

Als weitere Auswahloption soll es die Möglichkeit geben, zumindest bevorzugt von einer Frau gefahren zu werden und nicht von einem Mann. «Mit unseren neuen Optionen haben Frauen ab sofort die Wahl, mit wem sie von A nach B kommen», teilte Uber-Deutschlandchef Christoph Weigler mit. 

Job soll für Fahrerinnen attraktiver werden

Auch das Sicherheitsgefühl für Fahrerinnen soll sich damit verbessern. Diese können ebenfalls einstellen, ausschließlich Anfragen von Frauen zu erhalten. «Dies soll helfen, die Attraktivität des Fahrerinnen-Jobs noch weiter zu erhöhen», hieß es. 

Der Anteil von Fahrerinnen auf der Uber-Plattform ist tatsächlich bisher äußerst gering. „Das könne dazu führen, dass es etwas länger dauert, bis eine Fahrt von Frauen für Frauen vermittelt wird“, teilte Uber weiter mit. Das Unternehmen betreibt keine eigenen Fahrzeugflotten, sondern vermittelt Fahrten bei Mietwagenunternehmen, bei denen auch die Fahrerinnen und Fahrer angestellt sind.

Das Angebot wird zunächst nur in Berlin, Frankfurt und München verfügbar sein, im Rahmen einer Pilotphase. Bereits im letzten Jahr hat Uber diese Option in Paris eingeführt.

Auch andere hatten schon die Idee 

Uber ist jedoch nicht allein mit dieser Option. Seit April bietet G-Cars in Berlin einen Fahrdienst an, der sich ausschließlich auf Fahrten von Frauen für Frauen spezialisiert hat – bisher jedoch nur mit wenigen Fahrzeugen.

Die frühere Bundesregierung hat vor einigen Jahren eine umfangreiche Studie herausgebracht, die unter anderem zeigt, dass sich Frauen insbesondere nachts in der Öffentlichkeit deutlich unsicherer fühlen als Männer. «Mehr als die Hälfte der befragten Frauen meide nachts bestimmte Orte oder Verkehrsmittel, um sich vor Kriminalität zu schützen», teilte das Innenministerium damals mit.

Diskussion über Berliner U-Bahn

Das führte unter anderem in Berlin zu Diskussionen über die Sicherheit von Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Berliner Grünen-Abgeordnete im Abgeordnetenhaus, Antje Kapek, hat vor einigen Monaten die Einrichtung von speziellen U-Bahn-Bereichen nur für Frauen gefordert.

Hintergrund des Vorschlags war unter anderem eine Vergewaltigung in einer Berliner U-Bahn im Frühjahr 2024. «Nicht alleine dies ist Anlass zu sagen, wir brauchen mehr Schutz von Frauen, damit sich alle sicher im Nahverkehr fühlen», sagte Kapek damals. Tausende Menschen haben inzwischen eine entsprechende Petition für den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt unterschrieben.

dpa