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Umfrage: Großteil der Deutschen feiert Silvester ohne Böller

Silvester feiern mit Sekt, Raclette – und Böllern? Laut einer Umfrage verzichten die meisten Deutschen um Mitternacht auf Feuerwerk. Ähnlich viele sind für ein Böllerverbot – mit einer Einschränkung.

Auf das klassische Silvesterfeuerwerk verzichten die meisten Deutschen laut einer Umfrage. (Symbolbild)
Foto: Christophe Gateau/dpa

Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur feiert die Mehrheit der Deutschen Silvester drinnen – und ohne Feuerwerk. 63 Prozent der Befragten planen, an Silvester überhaupt kein Feuerwerk zu zünden, während weitere 13 Prozent wahrscheinlich darauf verzichten werden. Lediglich ein kleiner Teil hat angegeben, definitiv (5 Prozent) oder wahrscheinlich (8 Prozent) Feuerwerk abbrennen zu wollen.

Die Deutschen verbringen die Zeit um den Jahresbeginn, wenn die meisten Feuerwerkskörper gezündet werden, meist lieber zu Hause (51 Prozent) oder bei Verwandten oder Freunden (16 Prozent). Nur ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) gab an, dass sie zu dieser Zeit am häufigsten draußen sind. YouGov hat zwischen dem 29. und 31. Oktober insgesamt 2.050 volljährige Menschen in Deutschland für die repräsentative Umfrage befragt.

Mehrheit spricht sich für Verbote aus

Ein Verbot von Feuerwerk ist ebenfalls beliebt – zumindest für private Feiernde. 24 Prozent der Befragten unterstützen ein allgemeines Verbot von Silvesterfeuerwerk, weitere 34 Prozent würden noch organisiertes Feuerwerk erlauben. Nur jeder elfte Deutsche (9 Prozent) ist komplett gegen Einschränkungen. Etwa ein Drittel der Befragten (29 Prozent) befürwortet Verbotszonen in Altstädten.

Mehr als die Hälfte (52 Prozent) nannte als ihre wichtigsten Argumente, dass Tiere durch Feuerwerk erschreckt werden könnten, gefolgt von Müll auf den Straßen (40 Prozent) und der Verletzungsgefahr (32 Prozent). Die Belastung von Notfallmedizinern wurde von 29 Prozent der Befragten als wichtiges Argument angesehen, die Belastung von Feuerwehr und Polizei von 27 Prozent, die Feinstaubbelastung von 28 Prozent.

Keine Mehrheit unter Innenministern für erleichterte Verbote

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Berliner Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstützen ein Verbot für den Privatgebrauch. Im Januar haben sie gemeinsam mit anderen Organisationen eine Petition an das Bundesinnenministerium übergeben, die von mehr als 1,9 Millionen Menschen unterzeichnet wurde.

Das Bundesinnenministerium lehnt die Forderung dagegen ab. «Ein bundesweites Überlassungs- und Abbrennverbot für privates Silvesterfeuerwerk wäre aus Sicht des BMI nicht verhältnismäßig», teilte eine Sprecherin der dpa mit. Das Ministerium verweist auf bestehendes Recht, das Ländern und Kommunen bereits heute bestimmte Einschränkungen und Verbote ermögliche. Einige Bundesländer hatten sich vor einer Innenministerkonferenz im Juni dafür ausgesprochen, den Kommunen dabei noch mehr Spielraum zu ermöglichen – unter den Innenministerinnen und -ministern von Bund und Ländern fand der Vorstoß aber keine Einigung.

dpa