Viele Deutsche essen öfter Fleisch als sie angeben. Eine Umfrage zeigt, dass nur wenige schon lange auf tierische Produkte verzichten. Was das Nationale Ernährungsmonitoring verrät.
Umfrage: Nur wenige leben schon lange fleischlos
Laut einer Umfrage ist der Anteil der Veganer und Vegetarier in Deutschland geringer als viele vermuten würden. Etwa vier Prozent der Befragten gaben beim Nationalen Ernährungsmonitoring an, sich vegetarisch zu ernähren – also auf Fleisch und Fisch zu verzichten.
Laut dem Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe beträgt der Anteil derjenigen, die ihre Ernährung als vegan bezeichnen, etwa ein Prozent. Vegan lebende Personen verzichten auf alle tierischen Produkte, einschließlich Milch, Eier und Honig.
Laut Angaben wurden im Zeitraum von September bis November des letzten Jahres 3.155 deutschsprachige Personen im Alter von 18 bis 80 Jahren für das Nationale Ernährungsmonitoring repräsentativ online befragt. Eine der Fragen war, wie sie ihre aktuelle Ernährung selbst einschätzen. Es gab verschiedene Antwortmöglichkeiten zur Auswahl.
Meiste Veganer aßen vor zehn Jahren noch Fleisch
Knapp zwei Drittel der Befragten hätten dabei «Mischkost» angegeben, hieß es. Gut ein Viertel bezeichnete sich als «Flexitarier». Das würde laut MRI bedeuten, dass man maximal zweimal die Woche Fleisch isst.
«Allerdings ergab die Auswertung dieser Daten und die der konsumierten Lebensmittel eine Diskrepanz», teilten die Fachleute mit. «Aus den Angaben zum Verzehr geht hervor, dass etwa 75 Prozent der Befragten häufiger als zweimal in der Woche Fleisch auf dem Teller haben.»
Betrachtet man die Dauer der Ernährungsform, ergebe sich ein Unterschied: «Etwa 80 Prozent aller Mischköstlerinnen und Mischköstler gaben an, diese Ernährungsform schon seit mindestens zehn Jahren zu praktizieren», heißt es in der Mitteilung. Dagegen lebten nur rund 20 Prozent der Veganerinnen und Veganer nach eigenen Angaben schon solange ohne Fleisch und Fisch beziehungsweise ganz ohne tierische Lebensmittel.