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Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal

Viele Freibäder starten in die Saison. Doch gibt es genügend Schwimmmeister? Eine Umfrage befasst sich nun mit dieser Frage. Und: Was bedeutet das für die Öffnungszeiten?

Viele Hallen- und Freibäder suchen noch nach Personal. (Archivfoto)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Viele deutsche Bäder haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So waren 38 Prozent der befragten Hallen- und Freibäder zu Monatsbeginn noch nicht vollständig besetzt. Dies geht aus einer Befragung des Verbands kommunaler Unternehmen unter 113 Betreibern kommunaler Bäder in Deutschland hervor. In mehr als jedem vierten Bad waren sogar noch über zehn Prozent der Stellen unbesetzt.

So kann sich dies manchmal auf die Öffnungszeiten von Freibädern auswirken, die in diesen Tagen in die Saison starten oder bereits geöffnet haben. Bei der Befragung gaben zwölf Prozent der Betreiber an, dass sie in der vergangenen Saison aufgrund von Personalmangel oder Überfüllung zumindest zeitweise an Wochenenden schließen mussten.

Was bedeutet der Personalmangel für Öffnungszeiten?

«In Deutschland trifft eine hohe Nachfrage bei den Bürgern auf ein knappes Angebot an Bädern und Schwimmmeistern», stellte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Ingbert Liebing, fest. Dieser Trend könne sich durch den demografischen Wandel verschärfen. «Ähnlich wie ein Koch in der Gastronomie die Öffnungszeiten des Restaurants, in dem er arbeitet, bestimmt, wird künftig auch das Bademeister-Team über die Öffnungszeiten des Bades entscheiden.»

Einige Bäder setzen laut dem Verband auf KI-gestützte Videoüberwachung, um die Schwimmmeister zu unterstützen. Im Freibad ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) jedoch teurer und komplizierter, da mehr Kameras erforderlich sind.

Kann Künstliche Intelligenz helfen?

Gemäß der Umfrage planen 34 Prozent der befragten Betreiber, in den nächsten drei Jahren KI für die Wasseraufsicht zu verwenden. Derzeit wird diese Technologie noch selten eingesetzt. Kamerasysteme können beispielsweise eine ertrinkende Person am Beckenboden erkennen und Alarm auslösen.

Solche Systeme existieren seit etwa 20 Jahren. Laut früheren Angaben der Gesellschaft für Badewesen ist das Neue an der KI-gestützten Technik der präventive Ansatz – also potenzielle Bewegungsabläufe vor dem tatsächlichen Notfall als Risiko zu erkennen. Auf diese Weise kann die Badeaufsicht rechtzeitig eingreifen.

Rechtliche Bedenken beim Einsatz von KI

Für viele Badbetreiber ist der Umfrage zufolge jedoch die rechtliche Situation unklar. Der Gesetzgeber sei mit Blick auf den Datenschutz gefordert. «KI kann Leben retten. Dafür ist der Einsatz wichtig und sollte rechtlich abgesichert werden», forderte Liebing. Einige Befragte verwiesen zugleich auf die teure Anschaffung der Systeme oder sahen ein Akzeptanzproblem bei Badegästen.

Der «Bäderatlas» der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen listet bundesweit mehr als 6.000 Hallen- und Freibäder auf. Der Verband kommunaler Unternehmen vertritt nach eigenen Angaben mehr als 1.500 Stadtwerke und kommunale Unternehmen in Bereichen wie Energie, Wasser und Abwasser.

dpa