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UN-Wetterbehörde erwartet schon bald neuen Temperaturrekord

Derzeit gilt noch 2024 als das wärmste Jahr der Messgeschichte. Doch der Rekord wird laut einer Prognose wohl nicht lange halten. Auch ein wichtiges Klimaziel wackelt zunehmend.

Experten erwarten, dass auch die kommenden Jahre warm werden - das bleibt nicht ohne Folgen. (Archivbild)
Foto: Mahesh Kumar A./AP/dpa

Gemäß einer Prognose der Vereinten Nationen ist in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich ein neuer globaler Temperaturrekord zu erwarten. Es wird auch immer wahrscheinlicher, dass die Erderwärmung um 1,5 Grad überschritten wird, wie aus dem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf hervorgeht.

2024 wird derzeit als das Jahr mit der höchsten jemals gemessenen Durchschnittstemperatur angesehen. Die Organisation prognostiziert für den Zeitraum von 2025 bis 2029, dass dieser Rekord mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent mindestens einmal gebrochen wird.

Laut der Prognose wird die Erderwärmung im Fünfjahres-Durchschnitt bis 2029 voraussichtlich über der Marke von 1,5 Grad liegen. Die Prognose wurde unter der Leitung des britischen Met Office aus Klimamodellen von 15 Institutionen erstellt. Auch der Deutsche Wetterdienst war daran beteiligt.

Was droht, sollte es dauerhaft zu warm sein?

Beim Pariser UN-Klimagipfel 2015 wurde beschlossen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die WMO geht davon aus, dass diese Grenze bereits im Jahr 2024 überschritten wurde. Offiziell gilt das Ziel jedoch erst als verfehlt, wenn der Wert über Jahrzehnte hinweg überschritten wird.

Doch bereits jeder Zehntelgrad an Erwärmung trage zu Hitzewellen, extremem Regen, Dürre, Eisschmelze, wärmeren Ozeanen und steigenden Meeresspiegeln bei, warnte die Organisation. «Leider enthält dieser WMO-Bericht kein Anzeichen für eine Entspannung in den kommenden Jahren», sagte WMO-Vizechefin Ko Barrett über den Klimawandel. «Das bedeutet, dass unsere Volkswirtschaften, unser Alltag, unsere Ökosysteme und unser Planet zunehmend negativ beeinflusst werden», sagte sie. 

Nasseres Wetter in Nordeuropa und Südasien

Laut der WMO werden in den kommenden Jahren überdurchschnittliche saisonale Niederschläge in mehreren Regionen erwartet, darunter Nordeuropa und Südasien. Im Amazonasgebiet wird es hingegen voraussichtlich trockener. Die Arktisregion um den Nordpol wird sich gemäß der Prognose in den Wintermonaten mehr als dreimal schneller erwärmen als der Rest der Welt.

Um die Erderwärmung langfristig unter 1,5 Grad zu halten, müsste der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen bis 2030 schnell und deutlich um mindestens 43 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus müssten erhebliche Mengen an Treibhausgasen aus der Atmosphäre entfernt werden.

dpa