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Kind in den USA stirbt an Masern – erster Todesfall seit 10 Jahren

Impfungen sind der beste Schutz gegen die gefährliche Infektionskrankheit. Masern können lebensbedrohlich sein.

Knapp 20 Menschen werden in Krankenhäusern behandelt.
Foto: Julio Cortez/AP/dpa

Ein Kind in den USA ist an Masern erkrankt und verstorben. Das schulpflichtige Kind war nicht gegen das Virus geimpft und wurde letzte Woche in ein Krankenhaus in Lubbock eingeliefert, teilte die Gesundheitsbehörde von Texas am Mittwoch (Ortszeit) mit. Dies ist der erste Fall von Masern mit tödlichem Ausgang in den USA seit zehn Jahren, berichteten lokale Medien. In diesem südlichen Bundesstaat gibt es seit mehreren Wochen einen Ausbruch von Masern mit bisher 124 bestätigten Fällen. Die meisten Betroffenen sind Kinder. 18 Personen mussten ins Krankenhaus, wie die Gesundheitsbehörde weiterhin mitteilte.

Der genaue Ursprung des Ausbruchs ist unklar. Die Gesundheitsbehörde betonte, dass der beste Schutz vor der gefährlichen Infektionskrankheit Impfungen seien, wie beispielsweise die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln.

Mediziner widersprechen Gesundheitsminister

Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., der in früheren Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut hatte, sagte, seine Behörde verfolge den Ausbruch genau. Die Krankheit sei aber nichts Außergewöhnliches: «Es ist nicht ungewöhnlich. Masernausbrüche gibt es jedes Jahr.» Die meisten Krankenhauseinweisungen in Texas seien hauptsächlich aus Quarantäne-Zwecken erfolgt, ergänzte er. Dem widersprachen jedoch örtliche Ärzte, wie der Sender CNN berichtete. Die meisten Patienten seien wegen Atemwegsproblemen aufgenommen worden. 

Ansteckend und gefährlich

Masern sind eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten und können in extremen Fällen lebensbedrohlich sein. Sie werden hauptsächlich durch Tröpfchen und Aerosole übertragen, die beim Sprechen, Husten und Niesen freigesetzt werden. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) beginnt eine Infektion in der Regel mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen und weißen bis blau-weißen Flecken an der Mundschleimhaut.

Ein paar Tage später steigt das Fieber und es bildet sich der für Masern typische Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken. Die Krankheit kann zu Lungen- und Gehirnentzündungen führen und tödliche Folgen haben.

Todesfälle auch in Europa

Die Anzahl der registrierten Masernfälle in Deutschland variiert laut RKI von Jahr zu Jahr. Im Pandemie-Jahr 2021 erreichte die Zahl mit nur 8 Fällen ein Minimum, während es im Jahr 2015 mit 2466 Fällen die meisten waren.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC meldete im Jahr 2024 zehn Todesfälle im Zusammenhang mit Masern, neun davon in Rumänien und einen in Irland. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es weltweit im Jahr 2023 schätzungsweise 107.000 solcher Todesfälle, hauptsächlich bei nicht oder unzureichend geimpften Kindern unter fünf Jahren.

dpa