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Schwere Überschwemmungen in Frankreich, Evakuierungen und Verkehrschaos

Große Regenmengen führen zu Evakuierungen und gesperrten Autobahnen. Minister warnt vor zunehmenden Extremwetter-Episoden und ruft zur Vorbereitung auf.

In Teilen von Frankreich sorgen große Regenmengen für Überschwemmungen (Archivbild).
Foto: Clement Mahoudeau/AFP/dpa

In einigen Teilen Frankreichs führen starke Regenfälle zu Überschwemmungen, Evakuierungen und gesperrten Autobahnen und Bahnstrecken. Der Wetterdienst Météo France hat für 6 Departements im Süden des Landes die höchste Warnstufe Rot ausgerufen, während in 34 Departements die Warnstufe Orange gilt. Es wird erwartet, dass am Abend weiterer Regen fällt.

In der Region Auvergne-Rhône-Alpes mussten etwa 900 Personen und mehrere Schulen evakuiert werden. Auf Fernsehbildern waren überflutete Autobahnen, Supermärkte und Autos im Wasser zu sehen. Die Autobahn und die Bahnstrecke zwischen Lyon und Saint-Étienne wurden gesperrt. Zwischen den beiden Städten wird es voraussichtlich mehrere Tage lang keine Zugverbindungen geben, teilte die Staatsbahn SNCF mit. Der Autobahnbetreiber Vinci Autoroutes warnte vor möglichen Verkehrsbehinderungen auf über 30 französischen Autobahnen.

Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz

Nach Angaben des Innenministeriums waren 1.500 Feuerwehrleute im Einsatz, und in vielen Orten heulten die Sirenen. Innenminister Bruno Retailleau in Paris sagte, dass alles unternommen werde, um den betroffenen Menschen zu helfen. Glücklicherweise wurde zunächst niemand verletzt. Die Behörden warnten jedoch eindringlich davor, sich zu Fuß oder mit dem Auto in überflutete Gebiete zu begeben. Auch in Paris gab es extreme Regenfälle, und laut Meteorologen fiel innerhalb einer Stunde so viel Regen wie normalerweise in zwei Wochen.

https://x.com/LyonMeteo69/status/1846901819953266863

«Wir haben es mit einer Situation zu tun, die in ihrem Ausmaß noch nicht dagewesen ist», sagte die Ministerin für ökologischen Wandel, Agnès Pannier-Runacher. Örtlich seien binnen 48 Stunden 60 Zentimeter an Niederschlag gefallen, das sei «absolut massiv». «Das hat es seit Menschengedenken nicht mehr gegeben.» Die Ministerin warnte: «Wir sind kollektiv mit Episoden konfrontiert, die mit dem Klimawandel zusammenhängen und die wir immer regelmäßiger erleben werden, wir müssen uns darauf vorbereiten.» Im Ministerium wurde ein Krisenstab eingerichtet. Alle zuständigen Dienste würden mobilisiert, hieß es.

47 Eingeschlossene noch in Supermarkt

Nachdem ein Supermarkt in der Stadt Givors an der Rhone überflutet wurde und am Abend noch 47 Menschen eingeschlossen waren, hat die Supermarktkette Carrefour vorsorglich weitere ihrer Geschäfte in Nizza, Cannes, Monaco und Antibes geschlossen. Laut Carrefour-Geschäftsführer Alexandre Bompard befinden sich 39 Angestellte sowie 8 Kunden und Angestellte anderer Läden immer noch im Obergeschoss des überfluteten Supermarktes. Die Feuerwehr prüft, wann eine Evakuierung möglich sein wird.

dpa