Die Verunsicherung an den internationalen Finanzmärkten bleibt groß. Die US-Regierung will an ihrer drastischen Handelspolitik mit hohen Extrazöllen festhalten. Die EU ist bereit zu einem Deal.
US-Börsen weiter auf Talfahrt – Dow startet mit Minus
Der Kurseinbruch an den New Yorker Börsen infolge des Handelskonflikts setzt sich fort. Der weltweit bekannteste Aktienindex Dow Jones Industrial sackte zum Handelsstart um 3,3 Prozent auf 37.051,71 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 gab zum Börsenstart etwas stärker nach, und zwar um 3,5 Prozent auf 16.781,47 Punkte.
Die US-Regierung hat klar zum Ausdruck gebracht, dass sie an ihrer drastischen Wirtschaftspolitik mit hohen Extrazöllen auf Importe aus der ganzen Welt festhalten wird. Die von Trump signalisierte Gesprächsbereitschaft mit den betroffenen Ländern ändert daran nichts.
Wenn die wichtigsten Handelspartner der Europäischen Union und China mit Gegenzöllen reagieren, wird dies nach Ansicht der meisten Experten die Weltkonjunktur abwürgen. Deshalb haben selbst die Optimisten unter den Anlegern die Hoffnung auf Besserung verloren und wollen ihre Aktien loswerden.
Angebot aus Brüssel
Dennoch signalisierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Verhandlungsbereitschaft: Die EU hat den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die Europäische Union bereit zu verhandeln, sagte von der Leyen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde das Angebot bereits vor Trumps Zollentscheidungen unterbreitet und zuletzt am Freitag erneuert.
Trump zeigt bisher keine Bereitschaft, von seiner aggressiven Zollpolitik abzurücken. Die «seit langem geschundenen USA» nähmen bereits jetzt «wöchentlich Milliarden von Dollar» durch bestehende Zölle gegen Länder ein, die Amerika ausnutzten, schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social.
Wie Trump die Lage sieht
Trumps Politik führt zu globaler Unsicherheit. Die Märkte sind im Stress. Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, warnte kürzlich vor steigender Inflation und einem verlangsamten Wirtschaftswachstum.
Der US-Präsident schrieb, dass die Preise für Öl und Lebensmittel gesunken seien und es keine Inflation gebe. Die gesunkenen Ölpreise deuten jedoch laut Experten auf wachsende Rezessionsängste und eine rückläufige Nachfrage hin. Außerdem prognostizieren Ökonomen, dass die neuen Zölle die Lebensmittelpreise in den USA erhöhen werden.