Die US-Justizministerin kündigte die Herausgabe brisanter Akten über den gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein an. Doch offenbar gibt es weiteres Material. Das will sie nun vom FBI haben.
US-Justizministerin fordert weiteres Epstein-Material an

Die Veröffentlichung von Akten zum Fall des verstorbenen Menschenhändlers und Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, die von US-Justizministerin Pam Bondi angekündigt wurde, wird verzögert. Ein Schreiben von Bondi an FBI-Direktor Kash Patel, das in sozialen Netzwerken kursiert und von Fox News berichtet wurde, zeigt, dass beim FBI anscheinend weiteres Material zur Epstein-Akte aufgetaucht ist. Bondi hat Patel angewiesen, bis Freitagmorgen (Ortszeit) sämtliches Material zur Verfügung zu stellen.
Bondi hatte noch am Vortag erklärt, sie wolle die komplette Akte Epstein veröffentlichen. «Was man hoffentlich am Donnerstag sehen können wird, sind eine Menge Flugverbindungen, eine Menge Namen, eine Menge Informationen», sagte die Ministerin. Tatsächlich wurde auch ein Teil des Materials öffentlich gemacht. Was darin enthalten ist, geht jedoch nicht über die bisher bekannten Fakten hinaus. Eine Liste mit den Namen von 254 Opfern, vom Justizministerium als «Masseusen-Liste» bezeichnet, enthält zum Schutz der Opfer ausnahmslos geschwärzte Informationen.
Die Dokumente wurden von einem Gericht freigegeben, waren jedoch bisher unter Verschluss. Zuletzt stieg der Druck von Politikern beider Parteien in Washington, das Material öffentlich zu machen.
Epstein wird beschuldigt, in seinen Anwesen in New York und auf einer Karibikinsel junge Frauen – darunter Minderjährige – zur Prostitution angeworben zu haben. Bei Partys in Epsteins Anwesen waren viele prominente und wohlhabende Gäste anwesend. Epstein wurde in Untersuchungshaft genommen und verstarb dort im Jahr 2019, bevor es zu einem Gerichtsurteil gegen ihn kam.
Es wurde behauptet, dass der britische Prinz Andrew, ein Bruder von König Charles III, Kontakte zu Epstein hatte, denen unter anderem eine Frau zufolge sie zu Intimitäten gezwungen wurde. Es soll eine Einigung auf einen Vergleich erzielt worden sein. Trotzdem leugnet der Prinz jegliches Fehlverhalten.