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Valencias Regierungschef entlässt kritisierte Ministerin

Seit den verheerenden Unwettern mit mehr als 220 Toten in Spanien wehrt sich der Regierungschef der Region Valencia gegen seinen Rücktritt. Dafür muss nun eine seiner Ministerinnen gehen.

Valencias Regierungschef steht seit den Unwettern in der Kritik.
Foto: Carlos Luján/EUROPA PRESS/dpa

Nach den schweren Unwettern in Spanien Ende Oktober mit insgesamt 227 Todesopfern hat der Regierungschef der besonders betroffenen Mittelmeerregion Valencia, Carlos Mazón, Konsequenzen gezogen. Die Ministerin für Handel, Industrie, Innovation und Tourismus, Nuria Montes, wurde aufgrund der Ereignisse entlassen, berichtete die spanische Nachrichtenagentur Europapress unter Berufung auf die Regionalregierung am Abend.

Montes hatte Anfang November gegenüber den Angehörigen der Todesopfer in einer Weise gesprochen, die von vielen als herzlos und rücksichtslos empfunden wurde – später entschuldigte sie sich dafür.

Auch Mazón selbst, der Mitglied der konservativen Partei PP ist, wird mit massiven Rücktrittsforderungen konfrontiert, aber lehnt diese bisher ab.

Elf Menschen immer noch vermisst

Montes hatte Anfang November Familien den Zugang zu der provisorisch eingerichteten Leichenhalle auf dem Messegelände der Regionalhauptstadt Valencia, wo die immer zahlreicher geborgenen Opfer der Unwetter vom 29. Oktober hingebracht wurden, mit den Worten verwehrt: «Hier wird den Angehörigen der Zugang zu dem Bereich, in dem wir alle Verstorbenen aufbahren, nicht erlaubt sein, sie müssen also auf einen Anruf des Gerichts und die Zustellung der entsprechenden Unterlagen warten.» Diese Aussage wurde wegen mangelnder Empathie und fehlender Menschlichkeit kritisiert. Montes’ Nachfolgerin wird Marián Cano García.

Laut der neuesten Bilanz der Regionalregierung Valencia vom Montagabend sind bei den Unwettern mindestens 227 Menschen ums Leben gekommen, davon alleine 219 in der Region Valencia. Die Anzahl der Vermissten ist von zuvor 13 auf nun noch elf gesunken, wie es in dem Post auf X stand.

dpa